Vom Weihnachtsmann und seinem Elf…03.01.2010
Willie und der kleinwüchsige Marcus sind Gangster. Miese Typen. Insbesondere deshalb, weil sie als Weihnachtsmann und Elf verkleidet zunächst während der Vorweihnachtszeit in großen Einkaufshäusern arbeiten, um diese dann jeweils zum Ende ihrer Arbeit hin auszurauben. Mit dabei auch Marcus’ Gattin – und so geht das jetzt schon seit sieben Jahren und könnte endlos weitergehen, wenn nicht Willie eine Arbeitsmoral an den Tag legte, die das Geschäft erschwert. Denn der Weihnachtsmann benimmt sich nicht so, wie man es erwartet…er trinkt, flucht unaufhörlich und legt auch während der Schicht mal die eine oder andere Dame flach. Das gehört sich nicht, schon gar nicht vor den lieben Kleinen, die doch nur darauf warten, dem Weihnachtsmann ihre Geschenkwünsche anzuvertrauen…
Wir sehen die Zeit vor dem aktuellen Coup, der aufgrund einiger Umstände noch einen zwielichtigen Schnüffler – zeitweise - mit ins Team bringt. Doch der Fokus des Films liegt eindeutig nicht auf dem Gaunerstück, welches man ohne weiteres nach Art von Ocean’s Eleven hätte inszenieren können. Nein, der Fokus liegt alleine auf Billy Bob Thornton, der hier eine Glanzleistung abliefert. Ohne ihn wäre der Film nur die halbe Miete – und die andere Hälfte kommt von einem dicken Jungen, dessen Vater auf einer Überseebergtour ist – vermeintlich – und bei dem sich Willie einquartiert. Die Chemie zwischen diesen beiden Figuren stimmt, vor allem auch, weil man seitens der Drehbuchschreiber auf kitschige Familienelemente Verzichtet. Es ist halt einfach ein einsamer dicker Junge, der vom Weihnachtsmann ein Geschenk möchte…nix ist’s mit Vaterersatz oder ähnlichem Unfug.
Denn Thornton holt im Auftrag von Drehbuch und Regie wirklich das Maximale aus seiner Rolle raus. Natürlich gestattet man ihm auch so etwas wie eine Freundin, gestattet ihm auch den einen oder anderen netten Charakterzug, gerade zum Ende des Films hin, was auch eine finale Wendung in Richtung Happy-End ermöglicht. Doch den Großteil des Films regiert der fiese Humor. Schön vor allem, daß man auf jegliche Art von Klamauk verzichtet und einfach bei Boshaftigkeiten, zumeist über Dialoge transportiert, bleibt. Liebevoll ausgestaltete Nebenfiguren runden das Bild ab, und so darf man sich über eine vorweihnachtliche Komödie freuen, die sicher nicht vielen Menschen gefallen wird, denn zu böse ist hier die Demontage des weißbärtigen Weihnachtsmanns…8/10.