Die meisten Weihnachtsfilme sind ziemlich kitschige, wenn auch manchmal durchaus gefühlvolle Angelegenheiten; ziemlich selten nimmt sich einer die Freiheit und würzt das Genre mit Slapstick und noch seltener werden Weihnachtsfilme moralisch gesehen völlig intolerant. Glücklicherweise ist Bad Santa einer dieser Filme. Selten wurde das Weihnachtsthema mit einer solch harten Realität gemischt wie hier. Diebe verkleiden sich zu Weihnachten als Weihnachtsmann und Elfe, erschleichen sich so das Vertrauen aller und rauben am Ende auf höchst raffinierte Art und Weise das Kaufhaus aus, in dem sie dieses Jahr Kindern eine Freude machen "durften". Da das so recht langweilig klingt wurde eben dieser falsche Weihnachtsmann (Ein großartiger Billy Bob Thornton) ein alkohol- und sexsüchtiger Grobian und der kleine, auch falsche Elf ein kleinwüchsiger, durchaus jähzorniger Kerl, der mit Kraftwörtern nur so rumschmeißt. Wenn dann auch noch ein dickes Kind mit blonden Locken auftaucht, ist die Unterschiedlichkeit der Charaktere perfekt.
Baut der Film in der ersten Hälfte eine nennenswerte Stimmung auf, die Lust auf mehr macht, entwickelt er gegen Ende sogar Gefühl, dass relativ überraschend in Erscheinung tritt. So wird Weihnachtsschwindler Willie zu einer irgendwie sympathischen Figur, mit der sich manche zu gut identifizieren können. Da vermisst man auch nicht allzu sehr Bill Murray und Jack Nicholson, die sich ebenfalls für die Rolle beworben, allerdings nicht teilnehmen konnten, da ihr voller Terminkalender das nicht so recht wollte.
Auch wenn das durchaus zum Film gehört, manche Szene hätte man sich auch durchaus sparen können, so zum Beispiel die unzähligen Sex-Szenen, die manchmal einen bitteren Nebengeschmack erziehlen. Natürlich gehört dass zu so einem Film dazu, aber es hätte ihm nicht schlecht getan, wenn man in dem Bereich auf Sparflamme gedrückt hätte.
Fazit
Unterhaltsam und kurzweilig, so muss ein Film aussehen. So stellt Bad Santa jegliche jämmerlichen Weihnachtsfilm-Versuche in den Schatten. Zwar ist er nicht ganz so herrlich wie "Schöne Bescherung", aber trotzdem allemal sehenswert.
7/10