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Ho Ho Ho… Filme über den Weihnachtsmann waren in früheren Zeiten rührselige Kitschbomben wie „Das Wunder von Manhattan“, in denen Santa Claus der nette Opa mit Rauschebart war. Billy Bob Thornton präsentiert uns nun hier einen neuen, nicht minder sympathischen, Vertreter dieser Spezies: den saufenden, rauchenden, fluchenden und wild herum vögelnden Santa Claus. Den „Bad Santa“.

Willie (Billy Bob Thornton) und der kleinwüchsige Marcus (Tony Cox) sind ein eingespieltes Team. Liegen sie das ganze Jahr über auf der faulen Haut, so laufen sie in der vorweihnachtlichen Zeit zu wahrer Hochform auf. Als Santa Claus und sein Helfer arbeiten sie Jahr für Jahr in anderen Kaufhäusern, um schließlich am Heiligabend eben dieses Kaufhaus auszurauben. Während ihres Aufenthalts in Phoenix jedoch läuft nicht alles so wie gewohnt. Willie lernt die Kellnerin Sue (Lauren Graham) und den kleinen Jungen Thurman Merman (Brett Kelly) kennen. Und da wäre noch der Kaufhaus-Detektiv Gin (Bernie Mac), der den beiden Ganoven irgendwie auf die Schliche zu kommen scheint…

Billy Bob Thornton war ja eigentlich nie jemand, dem man die Rolle des Weihnachtsmannes abkaufen würde, aber als „Bad Santa“ läuft er schon fast zur Hochform auf. Ja, wenn’s ums Saufen und Fluchen geht, da gibt es keinen besseren als Billy… Und dabei kommt er auch noch in den meisten Szenen so urkomisch rüber, dass dem Zuschauer mitunter die Tränen in den Augen stehen. Und auch die Nebenrollen können überzeugen. Lauren Graham dadurch, dass sie (wie eigentlich immer) hübsch anzuschauen ist; Bernie Mac dadurch, dass er einfach Bernie Mac ist; und Tony Cox dadurch, dass er den kleinen „Assistenten“ des Weihnachtsmanns im einen Moment fröhlich und locker, im anderen Moment richtig schön verbittert spielt.

Die Story, die der Film verfolgt, ist dem Zuschauer schon relativ früh klar, und so kommen auch (fast) keinerlei böse Überraschungen auf. Und dennoch gibt es keinen Moment, in dem Langeweile aufkommt, denn die Gags, die der Film zu bieten hat, sind gut verstreut und trösten über die mangelnde Spannungsentwicklung hinweg. Letztendlich entwickeln sich die Hauptcharaktere (die einen relativ abrupt, die anderen stetig ansteigend) in zuvor so nicht absehbare Richtungen, sodass damit zumindest ein wenig Dynamik (neben der humoristischen Dynamik) in den ansonsten recht starren Plot gelangt.

Wer schon lange die Schnauze von harmonischen Weihnachtsfilmchen voll hat, wird mit „Bad Santa“ seine Freude haben. Auch wenn der zeitweise etwas derbe Humor nicht gerade zur weihnachtlichen Zeit passt, vermittelt der Film dann letztendlich doch irgendwie so etwas wie vorweihnachtliche Stimmung und letzten Endes auf seine ihm eigene Art die frohe Botschaft des Weihnachtsfestes. „Bad Santa“ ist frischer Wind im ansonsten so öden Einheitsbrei des Weihnachtsfilms. 7,5 von 10 Punkten!

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