Bis auf spärlich(er) gewordene Gelegenheitsausflüge nach Hollywood ist die Karriere von Sam Worthington trotz furiosen Start mittlerweile und dies schon seit längerem, seit bestimmt 2015 in weitgehend uninteressanten, auch unbeachteten B-Filmen abgedriftet, selbst vom üblichen Klientel derlei Erzeugnisse und auch der Auswertung eher ignoriert; Worthington hat zwar noch den Namen, aber nicht unbedingt die Ausstrahlung, die ihn extra hervorhebt und auch nicht spezielle Eigenschaften, die ihn unbedingt (für Aktionsfilme oder dergleichen) prädestinieren. Transfusion einer dieser durchaus vielen Arbeiten, hier wieder nach Australien in die Heimat zurückgekehrt, hier nach (oder eher vor) Simulant auch mit einer Trauerbeschäftigung und Traumabewältigung nach dem Verlust des filmischen Kindes versehen, mit einem Unterschied: A Father's Mission ist die Beifügung im Titel, hier ist noch zu retten, was dort nicht mehr zu kitten ist:
Die im werden und wachsen befindliche Kleinfamilie vom SAS Soldaten Ryan Logan [ Sam Worthington ] und seiner Frau Justine [ Phoebe Tonkin ] wird durch einen schweren Unfall auseinander gerissen, was Logan vor allem in Schwierigkeiten mit dem Geld und ihn und seinen Sohn Billy [ Edward Carmody ] bald auch in den Konflikt mit dem Gesetz bringt. Einzig eine Zusammenarbeit mit seinem früheren Teamkollegen und Vorgesetzten Johnny [ Matt Nable ] scheint die letzte Rettung zu sein, verschlimmert aber alles noch und nöcher.
Ein Scharfschützenattentat in dunkler Nacht, das Eindringen eines Spezialkommandos nach der Beseitigung der Wachen in einen ebenso düsteren Bunker, erhellt vom Lichtkegel der an den Gewehren montierten Lampe und vom Abfeuern der Gewehre selber. Die Eröffnungsszene im offiziellen, der Film dann im privaten Krieg. Geschossen und getötet wird auch später viel und oft, mal als Bestand einer Art 'Erziehung', mal als Verteidigung, mal als 'Mission'. Es geht um das Erwachsensein und das Erwachsenwerden, es geht um Tapferkeit und Mut.
Ruhig wird das angegangen, eine Familie im Wachsen und im Werden gezeigt, eine Art Idylle, die aber jetzt schon brüchig, nicht von innen, sondern von außen, vom Blick der Kamera, vom Erzählten in den Bildern erscheint. Es wird nicht richtig hell, es ist eingangs schon finster, es wird sich um Auflockerung bemüht, es wirkt aber nicht so, der Prolog täuscht nur vor, wirkt letztlich auch unnötig. Das Leben eines Soldaten, das Leben eines Ehemanns und Vaters, bald schlägt das Schicksal zu, es bleibt ist nichts mehr übrig. Acht Jahre später fängt die Geschichte neu und weiter an, die Figuren heißen noch gleich, sich haben sich geändert. Ein Drama wird entwickelt, die Personen sind rasch am Ende, die Landschaft der Gegend eigentlich schön und einladend (erst Waldausflug, dann Küstenstädtchen), die Existenz aber am Abgrund, noch vor dem zweiten Drittel.
In der Ruhe liegt die Kraft hier, die Geschichte (von Autor, Regiedebütant und zweiten Hauptdarsteller Nable) gleichzeitig abstoßend und zuweilen auch faszinierend, manche Entwicklungen sieht man voraus und kann quasi mitsprechend, manche kommen überraschend, und sind zuweilen auch gleichzeitig oder schnell abwechselnd bedrohlich und friedlich. Visuell wird man nicht lebhafter, auf der Tonspur ein einsam klagender Streicher, die Akzente schwer und lokal, es steht ein Job mit folgenschweren Konsequenzen, mit einem erneuten Eindringen in ein Gebäude, nur diesmal ohne Befehl von oben, ohne militärische Legitimation, nur des bloßen und schmutzigen, da illegalen Geldes wegen an; eine Schießerei mit Drogendealern.
Wichtiger als das Abrutschen in die Kriminalität hier ist die Vater - Sohn - Beziehung, das Auseinanderdriften dieser, man wächst im selben Schicksal nicht zusammen, sondern geht jeder seinen eigenen Weg, statt einer Partnerschaft oder Kameradschaft ein Einzelgängertum, höchstens später eine Komplizenschaft; der Prolog, ist Aufpassen des Vaters und das Hochblicken und die Abhängigkeit des Sohnes sind passé. Gespielt wird das ordentlich, das Szenario ist eher klein gehalten, persönlich und intim, man zeigt die Anstrengung des Aufbaus von Bindungen zu den Menschen, so richtig gelingen tut das nur nicht, zudem arbeitet man zuweilen mit 'billigen', d.h. einfachen Tricks, man vertraut den eigenen Bildern nicht zur Gänze, es gibt erklärende Rückblenden, es gibt Halluzinationen ("It's Mum who you talk to, isn't it?") usw. usf.