Review

An dieser Stelle verspreche ich hoch und heilig, keine Mondos und Shockumentaries mehr zu besprechen. Den Abschluss widme ich einem der fast schon harmlosesten Vertreter überhaupt, der im Vergleich zu den echten Sickos wie "True Gore" oder "Traces of Death" geradezu nach Blümchensex riecht während die anderen knallharten SM darstellen.

Wer nur ein wenig Ahnung vom Mondo-Genre hat, der wird schnell auch diese Marschrichtung durchschauen: Eine endlose Verkettung an unterschiedlichstem Dokumaterial, bei der es sich wie immer um Sex, Kurioses, Tod, Krankheiten, Unfälle und Absonderlichkeiten dreht. Dem Zuschauer wird einmal mehr der ganze große Aufklärungs-Overkill vorgegaukelt, wohingegen das Gezeigte schnell ermüdend ist, wie so oft.

Zu sehen gibt es dieses Mal: Geistig Behinderte in Japan, Badespiele und Blinde Kuh für Paare, Transsexuelle, Hippie-Gruppensex, Live-GV on Stage, Hundekämpfe, Verbrennungsopfer, einen Blick in den OP und noch einiges mehr.

Dabei ist der ganze Film so dermaßen 70s - ohne, dass auch nur ein Hauch von Nostalgie durchschimmern würde. Dass die Mondos in Zeiten, in denen es nur drei Fernsehprogramme gab, trotzdem ihr Publikum fanden, will ich an dieser Stelle gar nicht aussschließen. Trotzdem ist auch dieser Käse fernab von jeglichem Unterhaltungswert. In Zeiten von Internet, Digitalisierung, Darknet, medialem Overload, Videotheken, Netflix usw. ist diese Ansammlung nicht nur naiv, sondern auch völlig überaltert.

Wer also in Opas Kiste einpaar Motten aufscheuchen will, bitte. Wer sehen will, worüber sich unsere Eltern gegruselt haben, bevor die Ringe getauscht wurden, bitte. Wer Schlaghosen und Koteletten beim Rudelbumsen zuschauen will, bitte. Ansonsten ein großes Gääääääääääääähn für diesen Infotainment-Marathon. Klappe zu...

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