1992 war kreative Pause und Sause im Hause Sidaris. Man hat dem Einvernehmen nach Urlaub gemacht und dabei gleich nach Locations Ausschau gehalten, dem Sohnemann Christian Drew für sein Regeidebüt Enemy Gold: Amazonen rechnen ab (1993) Ratschläge erteilt und ihn tatkräftig unterstützt, den Playboy gewälzt und nach Inspiration fokussiert und mögliche weitere Ideen der Großmanns- und Welteroberungssaga um die L.E.T.H.A.L. - Girls in druckreife Drehbücher gemünzt. Herausgekommen ist dabei u.a. Hard Hunted - Heiße Girls, eiskalt, der nächste und nicht der letzte Vertreter der Reihe, nicht der beste und nicht der schlechteste, immerhin noch einer mit relativ fester Besetzung, in der aus den mittlerweile sechs Vorgängern auch noch sechs Personen (in gleichen Rollen) anwesend und zudem und gewissermaßen auch eine Fortführung von Heiße Girls auf heißen Reifen (1991) und ein Zwischenstück zu Fit to Kill – Kurven, Krallen und Kanonen (1993) samt entsprechender (minimal veränderter Rückblende) gegeben ist:
Von den Rotchinesen in den Besitz eines nuklearen Zünders gelangt, bekommt der Großkriminelle Kane [ Geoffrey Moore, der den Part von Pat Morita übernimmt ] diesen sofort wieder von der für die L.E.T.H.A.L. - Organisation tätige Mika [ Mika Quintard ] abgenommen; die bei dem Versuch, das unheilvolle Gerät an die Agentinnen Donna Hamilton [ Dona Speir ] und Nicole Justin [ Roberta Vasquez ] zu übergeben, allerdings von Kanes Handlanger Raven [ Al Leong ] getötet wird. Auch die beiden fliehenden Mädels geraten in Gefahr, wenden sich aber vorher noch an ihren direkten Vorgesetzten Lucas [ Tony Peck ], der die weiteren Mitarbeiter des Geheimdienstes wie Captain Bruce Christian [ Bruce Penhall ], Edy Stark [ Cynthia Brimhall ] und Shane Abilene [ Michael J. Shane ] als Verstärkung informiert. Währenddessen ist mit Mikas früherem Kontaktmann Cole [ Buzzy Kerbox ] sowohl ein Doppelagent bei den Guten eingesetzt als auch Kanes Gespielin Silk [ Carolyn Liu ] mehr unter ihrem schönen Äußeren verbirgt.
Zwei Jahre lang keine nackte Frau zu Gesicht bekommen wird hier natürlich von Beginn an gleich losgelegt und in die Vollen gegangen; was mittlerweile auch die Größe der Brüste und die Nachhilfe nicht nur vom lieben Gott, sondern auch seinen kleinen Helferlein in Form der Schönheitschirurgen angeht. Filme sind allerdings schon langweiliger gestartet, passiert zwar außer einem kleinen Diebstahl auf Hoher See im Grunde nichts, bekommt man vorher und nachher und währenddessen Mädels beim Umziehen, beim Duschen, beim Lesbenspiel, beim Liebesspiel, beim Tanzen und beim Singen und zwischendurch auch mal beim Reden bzw. in das Mikrofon hauchen zu sehen; die Liedeinlage ist natürlich von Frau Brimhall, die sich damals wohl immer noch als populäre Sängerin auf dem Startschuss in die zweite Karriere sah und entsprechend in jedem Film ein oder zwei Kunststückchen ihrer Talente vorweist und nebenbei eben auch noch am Singen ist.
Was hier allerdings noch gefällt ist, dass die Geschichte vom Melonenfarmer Sidaris vergleichsweise schnell in Gang, eine gewisse Größenordnung und dies vergleichbar zum bis dato besten Teil 3 Hawaiian Connection - Picasso Trigger (1988) bekommt und auch ähnlich außerhalb von dem sonst oft und zu oft benutzten Molokai angelegt ist, mit Abstecher nach Washington, wo die globale Wichtigkeit des Ganzen paraphrasiert wird bis hin zu einem Hubschrauberbeschuss in der Wüste Arizonas, dessen Inszenierung auch mal mit Zeitlupen arbeitet und mit PoV - Perspektiven und tatsächlich (vergleichsweise) effektvoll montiert ist. Dass hier im Geschehen der Sohn von Roger Moore anwesend ist (und der von Gregory Peck) macht die Produktion auch etwas bedeutsamer als die Mitarbeit all der Playmates, zumal man dann auch gänzlich unverhohlen in Richtung James Bond (für Arme) gehen kann und das Feld für Spionagekram mit internationalen Mitspielern und Geheimorganisationen offen und zu beackern ist. Ein kurze Schießerei auf einem Privatflughafen beendet die erste Hälfte des Filmes und eine Liebesszene mit sogar etwas wie einem Vorspiel eröffnet die zweite Hälfte der Geschicht'.
Auch dort passiert noch etwas, allerdings nicht mehr allzu viel; trotz einer neuen Storyidee, die die langlebige Donna als einziges originales Überbleibsel der Handlung von Hard Ticket to Hawaii (1987) hier bei ihrer Flucht eine vorübergehende Amnesie zukommen und sie in die Hände von Söldner von Kanes Gnaden, gespielt beim Anführer von Dauergast Rodrigo Obregón fallen lässt. Zwischendruch addierte Schießereien sind eher hüftsteife Schüsschen mit manchmal wenigstens etwas Blut bei der Trefferwirkung, in den meisten Fällen trifft man allerdings nicht. Sidaris kann trotz mittlerweile viel Erfahrung eigentlich immer nur noch die Explosionen, sodass hier eine Bambushütte kurz vorm Showdown und zwischen drei weiteren Bumsszenen platziert explodiert; die Liebesspiele (am Ozean, im Ozean und ganz langweilig im Bett) sind übrigens zumeist zwischen festen Pärchen und tatsächlich mehr Liebe als Lust, in dieser Hinsicht ist der Film recht konservativ.