Ich glaube, ich habe meinen Beruf verfehlt. Ich sollte besser Regisseur werden, mir einpaar scharfe Bräute schnappen und mit denen auf einer Urlaubsinsel eine James Bond-Parodie drehen. Budget? Egal! Künstlerische Ambitionen? Nebensache - Hauptsache, der Spaß stimmt und die Mädels steigen alle fünf Minuten aus ihren Klamotten. Das dachte sich wohl auch der gute Andy Sidaris, der gleich ein Dutzend solcher Werke runterschoss.
Nach "Sex Frauen räumen ab" und "Girls, Games and Guns" hatte ich die schlimmsten Befürchtungen, dass auch dieser Streifen den Bach runter geht. Aber: Pustekuchen! Zwar ist "Hard Hunted" im Leben keine intellektuelle Herausforderung, dafür aber sexy Action-Trash mit hohem Unterhaltungswert. Im Gegensatz zu seinen beiden Vorgängern setzt Sidaris hier verstärkt auf den Eros-Faktor und damit aufs richtige Pferd. Statt den billigen Kawumm-Explosionen wird stilvoll (kein Wortspiel!) im Meerwasser oder im Sonnenuntergang gevögelt. Der Regisseur liefert dabei wirklich gelungene Erotik ab, ohne ins Kitschige abzudriften. Die Mädels (Ava Cadell, Becky Mullen und Cynthia Brimhall) sind echtes Eyecandy und sogar die etwas spröden Dona Speir und Roberta Vasquez kommen gut rüber.
Darüber hinaus bleibt der Filmemacher seinen Prinzipien treu und liefert abermals Discount-James Bond vor hawaiianischer Tropenkulisse ab. Die meist leider etwas plump choreographierte Action hat zu Gunsten der Erotik abgespeckt. Die hölzernen Dialoge sind leider geblieben, aber man kann ja nicht alles haben... Interessant wäre nur zu wissen, wieviel Kilogramm Silikon alle Darstellerinnen gemeinsam dieses Mal auf die Waage bringen würden...
Fazit: Irgendwann dreht jeder thematisch linientreue Regisseur sein Paradebeispiel an Film und "Hard Hunted" ist ein typischer Sidaris: knackige Girls, ästhetischer Sex, billige Action und jede Menge Spaß. Hier liegt der Trashfan sicher nicht falsch. 7 von 10 Punkten.