Nichts halbes und nichts ganzes…30.12.2022
Der Rahmen
Es geht direkt nach den Geschehnissen aus dem sehr guten Vorgänger weiter. Lino darf bei der Polizei weitermachen und Autos tunen, doch er hofft immer noch, den Mörder seines Bruders und zugleich den seines väterlichen Polizeifreundes zu finden. Also wird sich ins Auto gesetzt, welches vorher noch fein getunt wurde, und dann geht es los, einen Gangster aus Polizeigewahrsam entführen und über die Grenze nach Spanien schmuggeln, da man dort auch ein Hühnchen zu rupfen hat. Verfolgung gibt es hierbei durch die Polizei, wo auf einmal ein geheimnisvoller Hintermann ins Spielgebracht, aber nicht mehr weiter erwähnt wird. Dafür tauchen dessen Polizeischergen auf, machen aber auch keinen besseren Job, den Lino ist einfach nicht aufzuhalten. Der Film indes findet kein Ende, also rechnen wir mal mit einem dritten Teil als Abschluß.
Gucken oder nicht?
Nur, wenn man auf eine noch so rudimentäre Story verzichten kann
Warum?
Man wird hier als Zuseher für dumm verkauft, denn die Drehbuchseite hat sich nicht nur keine, sondern überhaupt keine Mühe gemacht. Im Grunde hat der ganze Film keinen rechten Sinn und dient nur als Vehikel dafür, ein paar zugegeben sehr ordentliche Autoverfolgungen zu starten oder Linos Kampffertigkeiten in Szene zu setzen. Nur: wenn man nicht weiß, warum der Held tut, was er tut, und auch nicht klar wird, warum er mit alldem, was er so treibt, ungeschoren davonkommt, und dann noch der „Chef“ ins Spiel gebracht wird, den wir nie sehen oder hören, dann ist das für mich einfach zu wenig. Kollegin Stefi Celma darf ihre schönen Augen in die Kamera halten, Lino seine Elektrogabeln nutzen, was völlig überzogen aussieht, und so langweilt der Film spätestens nach der Hälfte. Kein Vergleich zum Vorgänger, der ruppig war und eine Rachestory zu erzählen hatte – diese fällt hier ins Wasser.
Die Note
Ich dachte, ich könnte Alban Lenoir gerne weiter zugucken, wenn er das Stehaufmännchen gibt, aber das ist eine Täuschung. Gut inszeniert ist der Film, aber so ganz ohne sinnvolle Story macht der beste Stunt keine Freude, daher nur 5/10.