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Überraschenderweise haben sich noch nicht viele Filmschaffende mit der Schlacht um Saipan beschäftigt, welche im Zweiten Weltkrieg von strategischer Bedeutung war. Ausgerechnet Autor und Regisseur Brandon Slagle widmet sich diesem Eckpunkt des Pazifikkriegs, der bislang mit Gurken wie „Dead Sea“ enttäuschte. Reine Action scheint ihm hingegen deutlich besser zu liegen.

7. Juli 1944 auf der Marianeninsel Saipan im Westpazifik: Das Lazarett um Chirurg Vic (Casper van Dien) und dem resignierenden General (Jeff Fahey) ist gnadenlos unterbesetzt. Als Major Porter (Louis Mandylor) und ein Verletzter das Krankenhaus betreten, erfolgt sogleich die Hiobsbotschaft: Japanische Streitkräfte planen das Lazarett zu überfallen…

Die Kulisse Thailands vernachlässigt Slagle geradezu sträflich, obgleich einige Szenen zu Beginn im Dschungel stattfinden und die dazugehörige Action schon mal einen Vorgeschmack gibt, dass es hier recht knackig zugehen könnte. Das Hauptaugenmerk der Handlung ist auf den Schauplatz des Lazaretts gerichtet.

Die Figurenzeichnungen reichen gerade so aus, um mit den wesentlichen Individuen arbeiten zu können, wogegen auf Seiten der Japaner allenfalls der stoische Befehlshaber auffällt.
Ebenfalls augenfällig ist das kollektive Erscheinungsbild der Krankenschwestern in Form von Models, während Porter als harter Hund ebenso vielen Klischees anheim fällt wie der stets besoffene General, der natürlich einst als Kriegsheld gefeiert wurde. Die Figur des Arztes Vic fällt immerhin ein wenig tiefgründiger aus, da er unter den Begleitumständen seiner Tätigkeit leidet und andererseits in Sachen Kampferfahrung nie über die Grundausbildung hinausgekommen ist.

Sobald es zur Sache geht, erweist sich die Choreographie als durchaus tauglich, zumal Mandylor den Hauptanteil an Zweikämpfen trägt und hierbei eine gute Figur macht. Aber auch van Dien teilt im Verlauf ganz gut aus. Da der Bodycount nicht unerheblich hoch ausfällt, kommen einige Bluteffekte in einer Mischung aus CGI und Handarbeit zum Einsatz, wobei die künstlichen Blutspritzer auch als solche zu erkennen sind und auch eine Detonation aus dem Rechner schaut nicht allzu überzeugend aus. Demgegenüber fällt die Amputation eines Armes relativ grobschlächtig aus.

Aufgrund des begrenzten Schauplatzes bleiben markante Schauwerte aus und im Zuge der japanischen Taktik sticht wiederkehrende Dummheit ins Auge, wenn reihum immer wieder Gruppen ins Mündungsfeuer laufen. Die vermeintlichen Helden handeln derweil auch nicht immer rational, wenn infolge von Munitionsmangel Waffen getöteter Feinde ignoriert werden und stattdessen nach Baseballschläger und Hammer gegriffen wird.

Ansonsten treibt der Score passabel an, die kaum geforderten Mimen liefern passabel und neben kleinen Verschnaufpausen mit den obligatorischen Fragen zu den Tagen nach dem Krieg werden emotionale Passagen eher klein gehalten. Zwar liefert das Finale keine spürbare dramaturgische Steigerung, dennoch offenbaren Originalbilder aus Archiven einen passenden Abschluss eines Actioners, dem es zwar insgesamt an Spannung mangelt, der in Sachen Tempo und Bewegung jedoch taugliche Kost generiert.
5,5 von 10

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