Review

Grossartig Visuelles macht allein noch keinen guten Film. Von der Fortsetzung hätte ich mir mehr Ideenreichtum bei der Story gewünscht. Das ganze ist weitgehend ein neuer Aufguss des bereits im ersten Teil gezeigten. Die künstlichen Welten sind ja schön, nur nerven sie irgendwann. Der Zuschauer will nicht stundenlang einen Bildschirmschoner anschauen müssen. Es dauert geschlagene volle zwei Stunden bis die Story die erste Neuerung enthält. Leider wird das nicht weiter vertieft. Die erzählte Geschichte enthält unzählige Logikfehler. Der enge Zusammenhalt von Familien und Clans wird romantisiert und idealisiert - solch konservative Filminhalte sind aktuell selten anzutreffen und geradezu eine überraschende Kehrtwende zu traditionellen Werten. Besonders frustriend und enttäuschend ist, der planlose und schwache Auftritt der menschlichen Invasoren. Im Grunde sind die Menschen im Film nur Kanonenfutter und Bauernopfer. Es fehlen jegliche Erfolge und Punkte, welche die Menschenfraktion einheimst. Was besonders nervt ist, dass jede Patronenkugel ihr Ziel verfehlt - so etwas ist einfach unglaubwürdig und albern.
Positiv sind einige eingeflochtene Bewusstseinsaspekte und okkulte Weisheiten. An einigen Stellen horcht man aufmerksam hin, denn es gibt hier und dort Andeutungen auf die Wirklichkeit wie in Matrix. So gibt es Anspielungen auf Riesen, Reinkarnation, Karma, Jenseits, Lebensplan, Meditation, der Anbindung jedes Lebewesens an das große Ganze und die Umsiedlung von Seelen in neue Welten.

Fazit: Visuell teils über-imposant - story-technisch und erzählerisch zu einfach gestrickt. Kein schlechter, aber auch kein besonders guter Film. Avatar lebt vom CGI und Marketing. (4/10)

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