You made my Day!
1997 machte "Cube" den Anfang und bot eine Nische für ein neuwertig entstandenes Subgenre des Science-Fiction-Thrillers. Diese Spezies von Film war sehr erfolgreich und zog etliche Fortsetzungen, sowie weitere Varianten der Thematik "Humanity Labrat Room" mit sich. Auch "Control", der von James Mark inszeniert wurde, wollte sich mit dem mysteriösen Plot rühmen. Allerdings mit mässigen Erfolg.
Eileen wacht eines Tages in einem hypermodernen Raum auf, der nur mit einem Stuhl und einem Tisch ausgestattet ist. Sie hat keinerlei Erinnerungen mehr, nur noch an die letzten Abschnitte am Strand, an dem sie mit ihrer kleinen Tochter und ihrem Mann verbracht hatte. Plötzlich ertönt eine Stimme aus dem in der Decke installierten Lautsprecher und verlangt von ihr, den auf dem Tisch befindlichen Stift zu bewegen und das innerhalb der vorgegebenen Parameterzeit. Sollte sie die Aufgabe nicht erfüllen, würde ihre Tochter sterben. Nach geglückter Lösung fällt Eileen ins Koma, wacht wieder auf und wird erneut vor neue Aufgaben gestellt, die sie zu lösen hat; dabei steigt der Schwierigkeitsgrad kontinuierlich und ist mit humanen Mitteln kaum noch zu bewältigen. Bis sie telekinetische Fähigkeiten in sich entdeckt.
James Mark, der vorher kaum mit unterirdischen Streifen auffiel, lieferte hier eher maue Kost ab, wollte er wirklich viel, puzzelte er Versatzstücke einschlägiger Kult-Vorbilder zusammen, setzte sich dabei aber zu verkünstelt, arg in die Nesseln. Von der Grundidee her und dem stylishen Setting, lässt sich nichts schlecht absprechen, das bedauerliche dabei leider nur ist, die Thematik menschliche Versuchskaninchen in einem engen Raum, wurde zu oft kopiert, schon regelrecht ausgeschlachtet und fügt keine wirklich neuen Erkenntnisse hinzu. Die Chose mag zu Anfang noch interessant sein und neugierig machen, schleudert sich aber zunehmens immer mehr in zähe Langeweile und Tristesse, da sich die Prozeduren ständig wiederholen und auch die Aufgaben, zu lösen sie sind, nicht wirklich kreativ verändern.
Einer der Technobubble Vertreter, der auch keine Anstalten daraus macht, ein Technobabbel zu setzen, zumal auch viele Fragen offen bleiben und den interessierten Zuschauer in Ungereimtheiten zurücklassen. Wieso wurde Eileen dorthin gebracht und von wem? Ein Remmidemmi a la Carte, so möchte man meinen; da stiften gegen Ende die von Psi-Kraft geschundenen X-Klone in Soldatenuniform noch mehr Skepsis statt Einsicht. Zumindest hat sich Mark nicht nehmen lassen, eine Huldigung seinerseits in Richtung des Kultklassikers "Carrie" vorzunehmen; leider alles halbgar und ohne anständige Auflösung.
Beginnt solide, wirkt sehr zäh und unerforscht, dabei nur krampfhaft spannend, quält den Betrachter leider mit viel Durcheinander und offenen Fragen und sinniert sich einigermassen nach exzentrischer Handlungsentwicklung auf ein "Carrie-Des Satans jüngste Tochter" Finale. Sehr durchwachsen!
Ist die FSK:16 Freigabe gerechtfertigt? Nach ruhigem Anfang wirds gegen Ende garstig und blutig.Also gerechtfertigt!