Aufgeblasener Langweiler…05.03.2023
Der Rahmen
Wenn etwas gut läuft in Hollywood, muß es eine Fortsetzung geben. So auch hier, dem vom mir wenig geschätzten, weil viel zu langen Knives out folgt nun ein weiterer Detektivfilm mit Daniel Craig als Detektiv Blanc im Mittelpunkt. Blanc ist zusammen mit wenigen ausgewählten Gästen auf der griechischen Privatinsel des Milliardärs Bron zu Gast, der dort ein Krimirätsel geplant hat. Doch die Sache gestaltet sich anders als vorgesehen, denn plötzlich gibt es einen echten Toten, und Blanc muß nicht nur diesen Fall aufklären, sondern auch dafür sorgen, daß nichts schlimmeres passiert. Das könnte spannend sein, ist es aber nicht, denn Kollege Zufall kommt recht oft vorbei, genau wie der überflüssige Typ, der auf der Insel lebt und keinen Zweck erfüllt außer der Minutenschinderei. Egal, am Ende liegt vieles in Schutt und Asche, und sogar die Mona Lisa ist verbrannt
Gucken oder nicht?
Finger weg
Warum?
Schon nach einer Viertelstunde wäre die Entscheidung, das Filmgucken sofort abzubrechen, angeraten gewesen. Man sieht Menschen mit Maske, brav Abstand haltend, auf ein Boot gehen und eine seltsame Sprühdosis von Irgendwas bekommen. Corona ist vorbei, und ich habe mich nicht gefreut, das Thema Maske nun auf Zelluloid verewigt sehen zu müssen. Auf der Insel entpuppen sich die Menschen als pomadig, oberflächlich, sie reden viel, und nur eine davon ist halbwegs erträglich. Craig trägt schlimme Sachen, guckt die ganze Zeit angestrengt und muß einen Film durchstehen, dessen Story zum einen recht banal ist, der zum anderen aber genau diese Story furchtbar zäh erzählt. Und als ob man seitens der Regie keine Idee gehabt hat, wie man das pomadige Treiben zu einem zufriedenstellenden Ende bringen kann, gibt es statt Spannung noch eine große Explosion, die alles zerstört, was der Milliardär so zusammengetragen hat. Bumm. Film zu Ende, zahlreiche überflüssige Cameos dabei, und was hat man gesehen? Ein aufgeblasenes Nichts, eine Sammlung unsympathischer Personen und ein langweiliger Mordfall, den Agatha Christie mit ihrem Poirot besser hinbekommen hätte.
Die Note
Der Trend geht verstärkt zu Filmen jenseits der zwei-Stunden-Marke, was nur selten angeraten ist. Auch hier der falsche Weg, denn aus einem drögen „Wer ist der Mörder“-Stück wird durch qualvolles Verlängern halt kein guter Film. Darstellerisch mau, storyseitig lau, ein echter Lebenszeitverschwender - 3/10