Im Kopf des Killers - A Wounded Fawn (2022)

Bruce ist ein Serienkiller. Das weiß Meredith natürlich nicht. Sie ist dem Charme des kunstinteressierten Manns verfallen und will jetzt ein romantisches Wochenende mit ihm verbringen. Doch Bruce kann seinen Blutdurst nicht kontrollieren. Wie im Rausch erwürgt er Meredith. Als er wieder aufwacht, ist ihre Leiche verschwunden. Hat sie überlebt? Oder verliert der Killer langsam seinen Verstand?

Die erste Stunde dieses durchaus interessanten Thrillers ist hervorragend. Insgesamt auch eine sehr stringente Geschichte, die sich langsam aufbaut und anscheinend in den 70er oder 80ern spielt, denn der ganze Look und auch die Klamotten erinnern mehr an vergangene Tage, denn an die Gegenwart.

Erst nach einer halben Stunde merkt man dann, dass wir uns in der Gegenwart befinden, denn da holt zum ersten Mal jemand ein Handy heraus. Ich denke diesen Effekt hat der Regisseur bewusst gewählt, genauso wie die ständigen Blitzer und Grieselungen im Bild, die uns an die guten alten Giallos erinnern sollen.

Soweit so gut. Doch dann kommt die große Wende, denn die letzte halbe Stunde ist dann reichlich gewöhnungsbedürftig. Denn da will man hier anscheinend Kunst erzeugen und versucht mit dauerhaft surrealistischen Szenen dem Film einen krassen Richtungswechsel zu geben – das gelingt auch, doch ob die Masse das wirklich so gut findet? Ich hatte da eher meine Probleme mit.

Auch das Ende ist nicht wirklich aufklärend, so dass der Zuschauer sich schon selbst zusammenreimen muss, was denn nun passiert ist. Die Schlussszene, auf die die Kamera den ganzen Abspann drauf hält, ist dazu ziemlich verstörend.

Hier eine Bewertung anzugeben ist nahezu unmöglich, weil wir definitiv 2 verschiedene Filme sehen. Dürfte der erste Teil den meisten Menschen die gerne Thriller sehen durchaus gefallen, wird das ganze dann zu einem surrealistischen Albtraum, bei dem man auch Probleme hat, dem Ganzen noch zu folgen

Daher gebe ich hier keine Bewertung ab. Wer Kunstquark gut findet, wird hier vielleicht auch fündig. So bleibt der Rezensent doch kopfschüttelnd zurück.