Dagegen ist Rambo ein Weichling…04.10.2024
Der Rahmen
Wir sehen grobes Männerkino aus Finnland. Dort spielt der Streifen im Jahr 1944. Ein Goldsucher wird auf dem Heimweg von einem Trupp Nazis gestellt und um sein Gold beraubt, sein Pferd stirbt aufgrund einer Mine. Doch die Nazis, immerhin mit Panzer, LKWs und Motorrädern unterwegs, später auch noch beobachtet aus der Luft, haben sich mit dem Falschen angelegt. Der Goldsucher ist keineswegs ein müder alter Mann, sondern eine Legende – ein ehemaliger Kommandosoldat, außerhalb jeglicher Befehlskette, daher immer auf Einzelmissionen unterwegs, mit mehr als 300 bestätigten Tötungen russischer Soldaten. Dieser Mann will nun sein Gold wiederhaben, und egal, was ihm die Nazis entgegenwerfen, er wird damit umgehen, denn er verfügt über Sisu – die Eigenschaft des „auf keinen Fall aufgebens, der Nichtakzeptanz des Todes“. Und so wird in mehreren kleinen Kapiteln der Kampf des Einzelnen gegen eine scheinbare Übermacht gezeigt, ein gern gesehenes Sujet im Actionkino
Gucken oder nicht?
Ganz klare Empfehlung!
Warum?
Hier wird wenig gesprochen, dafür mehr gehandelt. Der Film beginnt ruhig, wir sehen einen alten Mann beim Goldschürfen in einsamer Tundra, nur begleitet von Hund und Pferd. Hätte man ihn in Ruhe gelassen, wäre wohl nichts passiert…aber das paßt nicht zu den recht unmenschlich gezeichneten Nazisoldaten. Nach dem ersten Gefecht weiß man, wohin die Reise geht…und wenn die Strapazen immer ärger werden, denen sich der Goldsucher ausgesetzt sieht, und damit auch die Glaubwürdigkeit seines Überlebens im Auge des Betrachters arg auf die Probe gestellt wird ( der Mann überlebt sogar einen Flugzeugabsturz!), so ist das doch zu jeder Zeit vergnüglich, blutig und mit einigen wirklich groben Ideen unterfüttert. Hier wird eine ganz klare, geradlinige, blutige und brutale Kriegsgeschichte erzählt, bei der ein alter Mann unfaßbare körperliche Fährnisse übersteht, an denen Rambo sicher gescheitert wäre.
Die Note
Ach, solche Filme sind so rar gesät…der Held sagt erst in der Schlußminute seine erste Textzeile, hier wird auf coole Oneliner verzichtet, dafür blutig gehandelt. Die Nazischergen sind durch und durch hassenswert, Punktabzug nur für den Flugzeugabsturz und die Rückkehr des Hundes, das war des Guten dann doch zu viel. Ansonsten 90 Minuten volles Pfund aufs Maul, fein in Kapitel unterteilt, wobei der Titel des letzten die Marschroute des ganzen Films vorgibt: „kill ‘em all“. Nur zu, wir sind gern dabei, 9/10