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Was hat vorliegender Backwood-Terror nochmal konkret mit den Auswirkungen des Falklandkrieges Anfang der 80er zu tun? Man benötigte halt einen vagen Aufhänger für die Entstehung einer Redneck-Clique. Eine, die Regisseur Nicolás Onetti 2017 in seinem Vorgänger in ähnlicher Form bereits aufs Publikum losließ.

Die mittelmäßig erfolgreiche Rockband „The Ravens“ landet am Ende ihrer Tour in der Pampa. Als nach dem Gig ein Bandmitglied mit einem Groupie in einer Ruinenstadt verschwindet, folgen ihnen die restlichen Bandmitglieder und landen kurz darauf im Domizil von Hinterwäldlern…

Tatsächlich hätte man sich die Exposition, angesiedelt im Juni 1982 schenken können, denn eine tiefere Verknüpfung mit den Folgen des Krieges wird daraufhin nicht thematisiert. Wichtig ist nur: Hier sind die Musiker und ihr Manager, dort die Degenerierten.

Leider fallen die potenziellen Opfer den üblichen Klischees einer Independent-Band anheim, da interner Streit und ein lang gezogener Auftritt keine Sympathieträger hervorbringen.
Bei den feisten Kannibalen bringen Streitigkeiten um die Hierarchie hingegen ein wenig zusätzliche Spannung ein, da das Oberhaupt auf einem recht wackeligen Thron zu hocken scheint.

Dass Regisseur Onetti fiel Potenzial liegen lässt, untermauern die gelungenen Aufnahmen der Ruinenstadt Villa Epecuén, die einst ein Touristenmagnet war, doch nach verheerenden Regenfällen für rund 25 Jahre im Meer versank. Hätte man die Hatz innerhalb dieser unwirklichen Kulisse spielen lassen, hätten sich gewiss einige Bilder eingebrannt. Stattdessen wird der Hauptteil der Gräueltaten in unterirdische Baracken verlegt, wie man es von unzähligen Pendants gewohnt ist, - nicht schlecht gestaltet, aber eben komplett austauschbar.

Genauso gestalten sich die Konfrontationen, die eher wenig Spannung mit sich bringen, da das Machtgefälle ziemlich eindeutig ist und sich der Einfallsreichtum der vermeintlichen Opfer in Grenzen hält. Immerhin sind die Gewalteinlagen praktischer Natur und der Einsatz von Säure, eines Messers, Fäusten und eines beherzten Bisses bringt ein paar blutige Einlagen hervor, die in einigen Fällen etwas mehr Körpersaft hätten fließen lassen müssen.

Auf darstellerischer Ebene wird immerhin passabel geliefert und während die Synchro eher im Mittelfeld versandet, sticht die Stimme des markanten Dietmar Wunder (Daniel Craig, Adam Sandler) als Redneck-Oberhaupt, trotz aller Zurückhaltung deutlich positiv hervor. Demgegenüber geht der Score ebenfalls unter, ein, zwei Songs aus dem Indie-Rock-Bereich sind hingegen gelungen.

Wer Genreausgaben wie „Hills Have Eyes“ oder „Wrong Turn“ verinnerlicht hat, stößt bei diesem Pendant lediglich auf formelhafte Zutaten, bekannte Muster und überraschungsfreie Abläufe, bei denen selbst die letzten Einstellungen vorhersehbar ausfallen. Freunde düsterer Redneck-Gebaren können ihn der Vollständigkeit halber mitnehmen, - in Erinnerung bleiben von den 85 Minuten jedoch nur die Aufnahmen der Ruinenstadt.
5 von 10



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