Review

iHaveCNit: Strange World (2022) – Don Hall und Qui Nguyen – Walt Disney
Deutscher Kinostart: 24.11.2022
gesehen am 27.11.2022 in Dolby Atmos
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 10 – Reihe 9, Platz 15 – 17:00 Uhr

Durch eine kurzfristige Umgestaltung habe ich meine eigentliche Kinoplanung für den heutigen Tag ein wenig umgeworfen und umgeplant. So habe ich mir statt Frances O´Connors „Emily“ - den ich weiterhin auf meiner Liste habe – dann den eigentlich noch im für nächste Woche zu planenden Backlog stehenden, neuen Walt-Disney-Animation-Film „Strange World“ im Kino gesehen, der mich doch sehr unterhalten konnte.

Das Reich Avalonia ist ringsum von einem riesigen Bergmassiv umgeben. Die berühmte Abenteurer-Familie Clade um den Entdecker Jaeger und seinem Sohn Searcher sucht seit Jahrzehnten gemeinsam nach einem Weg über die Berge. Als Searcher bei einer dieser Abenteuer eine Strom spendende Pflanze namens „Pando“ und damit seine eigene Bestimmung findet, trennen sich die Wege von Vater und Sohn. 25 Jahre später hat Searcher bereits selbst einen Sohn namens Ethan, betreibt selbst eine Farm für die Pando-Pflanze und hat mit dieser dem Reich Avalonia technischen Fortschritt gebracht. Bis das Oberhaupt des Reiches Calisto auf ihn zukommt und ihm von einem zerstörenden Befall der Pflanze berichtet und es Zeit für unter anderem Searcher und Ethan ist, zur Wurzel der Pflanze in eine unbekannte, verrückte Welt zu reisen um dem Befall auf den Grund zu gehen.

„Strange World“ ist vor allem für die Kinder ein knalliges, buntes, rundes Abenteuer geworden mit vielen spaßigen und unterhaltsamen Momenten und Charakteren. Doch „Strange World“ bietet darüber hinaus auch noch durchaus interessante thematische Ansätze, die er auf einfache Art und Weise den Kindern näher bringen könnte. Trotz des Ansatzes ein klassisches und traditionelles Abenteuer zu liefern hat der Film durchaus bereits fast beiläufig und normalisiert moderne gesellschaftliche Themen enthalten, die Figurenkonstellationen und deren Hintergründe betreffen. Der Film liefert unter anderem einen offenen und normalisiert homosexuellen Hauptcharakter. Interessant fand ich wie hier über 3 Generationen hinweg – Großvater, Vater, Sohn – unterschiedliche Modelle von Männlichkeit und Väterlichkeit, Vaterfiguren und auch das ewige wechselseitige Spannungsfeld zwischen „Was habe ich für Erwartungen an das Leben meines Kindes ?“ und „Wie gehe ich damit um, wenn die Entscheidungen meines Kindes nicht meinen Erwartungen entspricht ?“ und natürlich auch auf der anderen Seite „Wie gehe ich mit den Erwartungen meiner Eltern/Väter um, auch wenn ich diesen nicht entsprechen möchte ?“ sowie „Wie schaffe ich es, dass meine Eltern/Väter meine Entscheidungen akzeptieren und auf mich Stolz sind ?“. Das macht der Film in seinem Umfang großartig. Aber auch damit einhergehend natürlich auch die durch die Generationen hinweg gültigen Fragen wie man mit der Umwelt und dem Ökosystem der Welt umgeht und auch welche Wege und Entscheidungen Generationen mit dem Wissen und dem Kenntnisstand von Damals man für richtig hielt, dann aber in Jahrzehnten neu dazu lernen muss, weil man durchaus auch mal nicht die richtigen Entscheidungen getroffen haben kann.

„Strange World“ – My First Look – 8/10 Punkte.

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