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Eine bunte Truppe junger Leute möchte mit Mut und Grips endlich die Erderwärmung stoppen. Zu acht planen sie, eine Pipeline in Texas zu sprengen, um den Ölfluss zu unterbrechen und den Preis damit explodieren zu lassen. Akribisch recherchieren sie, wie man eine Fassbombe baut – und riskieren dabei nicht weniger als ihr Leben.

Jetzt wo junge Menschen sich für den Umgang mit der Umwelt zu interessieren beginnen, darf natürlich auch so ein Streifen nicht fehlen. Da ich allerdings teilweise nur sehr wenig Verständnis für die Klimaaktivisten habe, dachte ich, dass mich hier schlimmes erwartet – dem war im Endeffekt aber nicht so.

Die nicht aus dem Klischeebuch für Nachwuchsaktivisten entstandenen jungen Darsteller und Darstellerinnen (nein hier wird nicht gegendert) machen ihre Sache nämlich überraschend gut. Sascha Lane sehe ich eh immer gerne, genauso wie Lukas Gage. Ariela Barer, die heimliche Hauptrolle, hat sogar am Drehbuch mitgeschrieben und produziert.

Allerdings hat der Streifen keine stringente Handlung. Man steigt nach kurzer aber schmissiger Einleitung, sofort in den Bombenbau ein, bekommt aber dann zwischendurch in Rückblenden die einzelnen Beteiligten und prägende Abschnitte ihrer Lebensgeschichte serviert. Das nimmt zwar etwas das Tempo heraus, ist aber natürlich exzellente Zeichnung der unterschiedlichen Persönlichkeiten und deren Motiven, so dass ich 2/3 des Films eigentlich eher als Drama ,denn als Thriller einordnen würde und jetzt, einen Tag später, praktisch noch sämtliche Charaktere beschreiben könnte.

Dazu kommt noch eine wirklich überraschende Wende kurz vor Ende des Films, mit der man nun wirklich nicht rechnen kann, die aber sehr gut passt und sich perfekt in den Streifen einfügt.

Ob man sich allerdings mit dieser Beschreibung bei plaion einen Gefallen getan hat, wage ich zu bezweifeln:

„Regisseur Daniel Goldhaber verwandelte Andreas Malms Manifest ,,How to Blow Up a Pipeline“ in ein rasantes Caper-Movie, das in Ton und Tempo an Klassiker des Spannungskinos wie Quentin Tarantinos ,,Reservoir Dogs“, Michael Manns ,,Thief“ und William Friedkins ,,Atemlos vor Angst“ erinnert.“

Ich sehe mit keinem dieser Filme auch nur im entferntesten eine Ähnlichkeit, schon gar nicht mit RESERVOIR DOGS: Ich hätte hier als Referenzfilm den immer noch nicht auf Blu Ray erschienen, obwohl grandiosen THE EAST genommen, der durchaus ein ähnliche Thematik beschreibt und in dem es auch um junge Aktivisten geht.

Fazit: Gelungenes Drama mit guten Darstellern, das gegen Ende dann aber deutlich zum Thriller mutiert – dieser Spagat gelingt jedoch problemlos, so dass HOW TO BLOW A PIPELINE wirklich gut unterhält.









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