Review

Nachdem ich vom ersten Teil nicht so begeistert war, ging ich mit Vorsicht an " Salem 2 " heran. Doch man wird heut als noch überrascht, denn der zweite Teil entpuppt als absolut charmantes B-Movie und ist ein weiterer Beweis, dass die besten Vampirfilme in den 80er Jahren gedreht wurden.
Das Drehbuch schrieb Larry Cohen und dieser kletterte auch gleich auf den Regiestuhl.
Leider schaffte es " Salem 2 " nicht ins Kino, da man Angst vor Enttäuschungen hatte, denn man hatte mit dem ersten Teil schon eine Pleite erlebt.
Aber außer die Vampire hat Teil zwei nichts mit dem Orginal zu tuen und ich kann nur Jedem hier empfhelen mal einen Blick zu riskieren.

Der Journalist Joe Weber ( Michael Moriarty ) zieht mit seinem Sohn Jeremy ( Ricky Edison Reed ) nach Salems Lot. Doch Joe findet bald heraus, dass die ganze Gemeinde aus Vampiren besteht. Diese wollen Joe und Jeremy in ihren Bann ziehen. Als Joe dann auch noch mit dem schönsten Vampirmädchen der Stadt ( Tara Reid ) ein Kind zeugt, scheinen sie dies auch geschafft zu haben. Doch plötzlich taucht Vampirjäger Van Meer ( Samuel Fuller ) in Salems Lot auf. Dieser öffnet Joe die Augen und gemeinsam nehmen sie den Kampf auf. Doch Jeremys Sohn scheint den Vampiren schon verfallen zu sein.

Der Film präsentiert sich richtig altmodisch und spielt in einem kleinen Nest. Dieses liegt richtig abgelegen und ist ein hübsches Fleckchen Land. Die Vampire sind schon über 300 Jahre alt und halten sich so genannte Dronen ( echte Menschen ) als Arbeitskräfte, welche sie am Tag beschützen sollen. Denn tagsüber verkriecht sich die ganze Vampirmeute in ihre Särge und nachtsüber ist das ganze Dörfchen auf den Beinen und auch die Schule findet nachts statt.
Daher ist die Atmosphäre unheimlich stark und altmodisch bis gruselig. Man merkt hier gleich die 80er Jahre. Die Bilder von Cohen sind sehr stilvoll und versucht den Clan der Vampire richtig altmodisch aussehen zu lassen.
Auch die Musik von Michael Minard ist fast rein instrumental und untermalt das Geschehen perfekt.

Natürlich werden auch hier kleine Veränderungen im Vampirgenre vorgenommen. Hier sind die Vampire nur gegen Weihwasser und geweihten Boden ( die Kirche ) allergisch, aber nicht gegen Knoblauch. Außerdem kann man sie auch im Spiegel sehen. Nur der Obervampir kann hier sein Gesicht verändern, die restlichen Vampire haben nur Fangzähne. Außerdem ernährt man sich hier fast nur von Rinderblut und gönnt sich nur ab und zu mal einen menschlichen Happen. Aber eine Vampirin sagt es richtig: " Menschliches Blut ist einfach immer noch das Beste ".

Wer hier einen gorigen Vampirfilm erwartet, liegt falsch. Die FSK 18 Freigabe finde ich schon gerechtfertigt, aber die Indizierung nicht. Die blutigen Szenen und die Action sind gut im Film verteilt. Bei einem Ritual bekommt Einer das Herz herausgeschnitten, man sieht hier und da mal ein paar blutige Bisse, blutige Einschüsse und gegen Ende werden einige Vampire blutig gekillt. Das war es auch schon. Trotzdem ist der Film nicht langweilig, aber trotzdem angenehm gruselig.
Vor allem das Finale hat es in sich, als Joe und van Meer von Haus zu Haus ziehen und den Vampiren mit Hammer und Pflock auf den Pelz rücken. Auch der Kampf mit dem Obervampir darf nicht fehlen. Man geht hier auch sehr kreativ vor, denn man killt die Vampire nicht nur mit dem Pflock, sondern auch mit Feuer, Weihwasser und einige fallen auch dem Tageslicht zum Opfer.

Alle Darsteller sind durchweg überzeugend und man versucht auch fast jedem Charakter eine etwas humorvolle Art zu geben, denn auch " Salem 2 " strotzt nur so vor Ironie.
Michael Moriarty als Journalist Joe Weber ist dem Zuschauer am Anfang richtig unsympatisch, da er sich wie ein Arschloch aufführt, doch sobald er seinen Sohn an die Seite bekommt, wird auch er sympatischer, denn er und Ricky Edison Reed als Jeremy geben ein tolles und lustiges Gespann ab.
Auch Samuel Fuller als Vampirkiller Van Meer ist ein netter Charakter und gibt einige nette Onliner von sich. Auch hat er nicht gleich einen ganzen Koffer mit Schlachtwerkzeugen dabei, sondern muss sich seine Pflöcke erst selber schnitzen. Eigentlich der ironischste Charakter im Film.
Auch eine ganz junge und sexy aussehende Tara Reid hat ein paar Kurzauftritte als Vampirlady.

Fazit:
Salem 2 ist ein absolutes Kind der 80er Jahre und viel besser als der Erstling. Ich habe schon lange keine so altmodische Atmosphäre gesehen und auch der hübsche Score hält daran fest. Die Darsteller sind allesamt sehr gut und auch das Make up mit Maske ist klasse. Mit Blut wird etwas gegeizt, aber ein paar blutige F/X bekommt man trotzdem zu Gesicht. Man sollte sich dadurch auch nicht abhalten lassen den Film anzuschauen, denn für Horror und 80er Jahre Freaks ist der Film ein Fest. Also mir hat er richtig gut gefallen und er reiht sich bei " Lost Boys, Near Dark, Fright Night " sehr gut ein.

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