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Mit diesem Film muss man wohl Neil Marshalls Karriere als relevanter Genreregisseur endgültig für beendet erklären. Nach HELLBOY und THE RECKONING macht THE LAIR den Trash-Hattrick nun voll und man kommt nicht umhin, an John Carpenters Abstieg mit VILLAGE OF THE DAMNED, ESCAPE FROM L.A. und GHOSTS FROM MARS zu denken. Oder an Argentos Filme ab THE CARD PLAYER.

THE LAIR ist die zweite Kooperation des Regisseurs mit seiner Verlobten Charlotte Kirk, eine dritte, der Gangsterfilm DUCHESS, ist bereits in Arbeit und es ist kaum anzunehmen, dass der besser wird. Paul W. S. Anderson und seine Gefährtin Milla Jovovich waren mit ihrer RESIDENT EVIL Reihe ja auch sehr produktiv, gegen die Werke von Marshall & Kirk sind deren Filme jedoch echte Meisterwerke.

An der „Story“ liegt es nicht, Marshall hat schon früher aus simplen Prämissen starke Filme wie DOG SOLDIESR oder THE DESCENT fabriziert, selbst DOOMSDAY machte bei allen Schwächen noch Spaß. Und auch aus diesem offensichtlichen ALIENS (bzw. ALIENS V PREDATORS) Klon hätte man durchaus noch ein nettes B-Picture machen können.

Es liegt schlichtweg an der Inszenierung. Der Film sieht zum einen meist unglaublich billig aus, insbesondere, wenn die Söldner auf herumhüpfende Stuntmänner in Latexkostümen ballern, gedreht wurde offenbar in einem Steinbruch in Ungarn und im Keller irgendeines Studios.

Und dann ist da Miss Kirk. Ihr Partner/Regisseur präsentiert sie uns wie schon im Vorgängerfilm unpassenderweise stets im besten Licht, so als solle jede Szene sagen „seht her, was ich für eine schöne Frau abbekommen habe, ich kann es selbst kaum glauben“. Ihre Lt. Kate Sinclair ist eine großbusige Supersoldatin , die in jeder Szene makellos wie ein Topmodel in Heidis Wüstenchallenge aussieht, der man aber in keiner Szene abnimmt, dass sie schon jemals eine Waffe in der Hand gehalten hat. Als zusätzliche romantische Geste schmuggelt sich der Regisseur in einer ansonsten völlig unnötigen Rückblende noch als verstorbener Ehemann ins Foto auf dem Nachttisch und besorgt auch der Schwiegermama noch eine Minirolle.

Man muss das alles nicht gesehen haben, den man hat es seit den 80er-Jahren in unzähligen ebenso ernstgemeinten, letztlich aber ultratrashigen Monsterfilmen bereits zur Genüge gesehen. Nur von einem nachweislich fähigen Regisseur wie Marshall hätte man so etwas trotz allem wirklich nicht erwartet.

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