Selten waren so viele prominente Schauspieler und Schauspielerinnen in einem Film, noch dazu in vielen Szenen zusammen zu sehen und selten hatten sie so schlechtes Material: Bale, Washington, Robbie & Co. mögen noch so charmant sein und noch so viel Moviestar-Charisma versprühen, gegen das amateurhafte Skript und die unfokussierte Regie von David O. Russell haben sie keine Chance.
Die Dialoge klingen wie gerade ausgedacht und hätten dringend eine Politur benötigt. Die Geschichte ist – wie so oft – gar nicht so kompliziert, es geht um nichts weniger als eine kapitalistische Verschwörung gegen die Demokratie zwischen dem ersten und dem zweiten Weltkrieg, ungeheuerlicherweise basierend auf wahren Begebenheiten und auch diese hätten einen besseren, sensibleren Film verdient. Oder zumindest eine grelle Farce, wie sie die Coen-Brothers womöglich daraus gemacht hätten.
Doch die Regie traut entweder dem Zuschauer oder sich selbst nicht, erklärt ständig den Fortgang der Geschichte, vielleicht um denjenigen, die gerade erst wieder im Kinosessel erwacht sind, ein Update zu geben, immerhin läuft AMSTERDAM unnötig und bisweilen quälend lange 135 Minuten, in denen weder der komödiantische noch der politische Aspekt des Films überzeugen können.