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Krieg der Sterne? Wohl eher Langeweile der Sterne. Jetzt sind auch die Serienableger der Star-Wars-Marke genauso durchwachsen wie die Kinofilme. ANDOR ist für Star Wars nämlich ungefähr das, was DS9 für Star Trek war: ein weitgehend trockener, unspektakulärer Bericht von einem Krisengebiet am Rande, der nur noch den harten Kern von Fans zu unterhalten und zu begeistern vermag, bei der breiten Masse aber höchstens ein Achselzucken bewirkt. Der Titelheld legt sich mit einem Imperium-artigen Minenkonzern an und wird so allmählich zum Rebellen, während auf einem Waldplaneten ein paar bemalte Kinder HERR DER FLIEGEN nachspielen - alles nicht so interessant. Die Hauptfigur hat auch nicht das Standing eines Obi-Wan Kenobi oder Boba Fett. Es ist außerdem die erste Realserie im Franchise, bei der über weite Strecken das Feeling eines Epos fehlt, weil sich zu viel in kleinen, schwach beleuchteten Räumen abspielt.