Der italienische Autor und Regisseur Francesco Picone versucht mit seinem zweiten Langfilm an Horrorerfolge wie „Insidious“ anzuknüpfen. Eine angemessene Herausforderung, wenn man denn bereit ist, eigene Wege einzuschlagen und nicht sämtliche Gruselmotive der vergangenen 30 Jahre zu verwursten.
Alyson und Richard ziehen mit ihrem Neugeborenen in jenes Haus, in dem sich ihr Vater vor kurzem das Leben nahm. Schon bald nimmt Alyson merkwürdige Veränderungen wahr, die auf einem Trauma ihrer Kindheit beruhen könnten. Doch als Richard von einer Geschäftsreise zurückkehrt und ebenfalls paranormale Begebenheiten registriert, wird ein Spezialist zurate gezogen…
Nach Einführung des eher austauschbar erscheinenden Paares, werden vermehrt Rückblenden eingestreut, welche sich deutlich interessanter gestalten als die Ereignisse in der Gegenwart. Bruchstückhaft wird Alysons Kindheitstrauma aufgerollt und man erhält einen ersten Eindruck, dass in der Vergangenheit der Familie einiges unstimmig ablief. Irgendwoher muss die Entität in Form der Titelgebenden ja herrühren und auch hierzu gibt es kurze, erhellende Rückblicke.
Da sich das Geschehen fast ausschließlich im Haus abspielt und die Ereignisse in der Vergangenheit allenfalls ein paar veränderte Requisiten hervorbringen, müssen es einmal mehr dämonische Fratzen richten. Zwar leistet das Make-up diesbezüglich eine recht ansehnliche Arbeit, doch das Timing ist nicht immer optimal und einige jump scares kündigen sich weit im Vorfeld an. Ähnliches gilt für Verhaltensweisen eines Priesters, der unweigerlich auf einen Exorzismus zurückgreifen muss, um das Böse an der vermeintlichen Wurzel zu packen.
Auf der anderen Seite wirkt das Drehbuch an einigen Stellen ein wenig lückenhaft. Denn das Schicksal mancher Figuren bleibt ungewiss, andere verschwinden von jetzt auf gleich aus dem Geschehen, was noch nicht einmal hinterfragt wird. Zudem gibt es Nebenhandlungsstränge wie ein Fremdgehen, welche komplett ins Leere laufen und die Handlung gestaltet sich erst in den letzten Minuten wieder ein wenig ansprechender, als Alyson per Hypnose in eine dämonenhafte Alptraumwelt geschickt wird und Gefilde des leicht surreal anmutenden gestreift werden. Die Pointe gestaltet sich hingegen weitgehend erahnbar und wenig nachhaltig.
Originalität ist das, was Regisseur Francesco Picone bei alledem vermissen lässt. Die Erschreckmomente zünden nur sehr bedingt, die lückenhafte Geschichte lässt zwischenzeitlich einigen Leerlauf entstehen und auch die Darsteller performen teilweise eher hölzern, wobei ihnen die mitunter platten Dialoge nicht gerade entgegen kommen. Am Ende wird man aus dem Konglomerat diverser Spukeinlagen nichts im Gedächtnis behalten, was letztlich auch für den kompletten Film gilt, der ohne innovative Impulse kaum einen Anreiz für eine Sichtung bietet.
4 von 10