Randall Wallace, der mit "Wir waren Helden" 2 Jahre später einen beeindruckenenden Vietnamfilm ablieferte, bekleckerte sich anno 1998 mit einer weiteren Verfilmung des "Mann in der eisernen Maske" nicht gerade mit Ruhm.
Zwar bietet Wallace auch hier schicke Bilder und ein namhaftes Star-Ensemble auf, richtig funktionieren will das Ganze jedoch leider nicht. Hierzu ist die gesamte Handlung um Ehre und Befreiung des rechtmäßigen Herrschers einfach zu lahm geraten, bietet zu wenig Action und vor allen Dingen hat man stets den Eindruck einer sehr sterilen Hof-Welt. Als ob man hier einfach ein bis in den letzten Winkel rausgeputztes Schlossareal für den Dreh angemietet hätte wirkt alles viel zu sauber und unecht. Genau in dieses Bild passen auch die wenigen Actionszenen, bei denen nicht ein Tropfen Blut vergossen wird und auch ja kein Kratzer in irgendeinem (Museums?)Einrichtungsgegenstand hinterlassen wird.
Neben dem trotz schicker Bilder sehr künstlich wirkenden Szenario überzeugen immerhin noch die schauspielerischen Leistungen: Der junge Leonardo DiCaprio gibt einen glaubhaft eiskalten Sonnenkönig und zugleich seinen ganz anders tickenden Zwillingsgegenpart, während
Jeremy Irons, Gabriel Byrne und John Malkovich äußerst routinierte Musketiere abgeben. Auf den Sack ging mir durchgehend Franzosen-Tölpel Obel.. äh Gérard Depardieu mit leider völlig unlustigen Comedyszenen und selten dämlicher Schnurrbart-Visage.
Fazit: Leider nur Durchschnitt. Gut besetzt, schick gefilmt aber leider höchst steril, actionarm und insgesamt eher seelenlos.