Wendell & Wild (2022)

Henry Selick hat seine Vorliebe für's etwas Abseitige schon mit „Nightmare before Christmas“ (1993) oder „Coraline“ (2009) gezeigt. Und auch der vorliegende, von ihm geschriebene und inszenierte Stop-Motion-Animationsfilm geht in diese Richtung.
Die 13-jährige Kat geht hier einen Deal mit den beiden titelgebenden Dämonen ein, um ihre Eltern wiederzusehen. Diese sind vor einigen Jahren bei einem Unfall ums Leben gekommen, für den Kat sich die Schuld gibt.

Darüber hinaus geht’s noch um ein schurkisches Pärchen, dass in Kats Heimatstadt ein Gefängnis bauen lassen will, den Traum der beiden Dämonen vom eigenen Freizeitpark und den Vater der beiden, den Buffalo Belzer, der die ihm gebrachten Seelen quält. Und natürlich noch Kats Anpassungsschwierigkeiten, denn die grummelige junge Dame wird in eine katholische Einrichtung verfrachtet und trifft dort auf allerlei neue Bekannte.
Inhaltlich konnte mich das Ganze nicht sonderlich begeistern. Dazu macht „Wendell & Wild“ zu viele Fässer auf, geht aber keinem so richtig auf den Grund und wirkt mitunter konfus. Hinzu kommt, dass Kat als Hauptfigur lange nicht so recht nahbar wirkt. Mag das ob ihres Traumas nachvollziehbar sein, macht es die Bindung zur Figur nicht besonders leicht. Die beiden titelgendenden Dämonen, die ihren Sprechern Keegan-Michael Key und Jordan Peele hübsch ähnlich sehen, sind zwar recht putzig, aber geht ihnen – wie auch dem Rest der Figuren – der letzte Funke ab. Irgendwas an Selicks Film verbaut den Weg, lässt mich nicht so recht den Zugang finden, der sich mir in manch früherem Werk eröffnet hat.

Der Stil ist dabei gewöhnungsbedürftig, mag mit fortschreitender Spielzeit jedoch gefallen. Auch sind die technische Ausführung sowie die Kamera gelungen. Und irgendwie ist das Ganze ja auch nett, doch wollte es nicht Klick machen. Die ganzen abgelaufenen Wegpunkte, hier noch ein Charakter, da ein Einfall – inhaltlich unzusammenhängend verwoben, manches wirkt willkürlich zusammengestrickt und so bleibt letztlich ein nicht so recht befriedigendes Gesamtergebnis.