Review

Mit Tausend Zeilen hat Michael Bully Herbig mal wieder gezeigt, dass er nicht nur der Komiker ist, sondern das er auch ernste Themen gut umsetzen kann. Ballon war ein Drama, wo eine Familie mit Hilfe eines Ballons von der DDR in die BRD geflohen ist. Der Film war auf wahren Ereignissen aufgebaut. Tausend Zeilen ist ebenfalls auf wahren Ereignisse inspiriert, aber die Figuren und der Ablauf ist weit Weg von der Wahrheit. Was mir an dem Film, besonders gefällt ist wie der Film die Geschichte erzählt. Die Übergänge vom Erzählten zu den Bildern ist synchron und macht das geschrieben bzw gelesene deutlich. Die Figuren Juan und Lars brechen oft die vierte Wand und zeigt uns Zuschauer wie real diese Situationen sind und erklären uns diese auch auf einfache Art und Weise, das sie jeder versteht. Der Film befasst sich mit einem komplizierten Thema, welches man kompliziert hätte darstellen können. Bully macht es so, dass den Film jeder verstehen kann. Die Schauspieler sind perfekt gecastet worden und vor allem Elyas M`Barek hat mich als Juan Romero überzeugt. Elyas zeigt hier, das er nicht nur in Komödie spielen kann und immer der witzige ist der immer einen coolen Spruch auf Lager hat. Er stellt Juan sehr sympathisch und zielstrebig da. Er ist ein Journalist der genau arbeitet, zu den Orten hinreist und den Menschen freundlich begegnet. Auf der anderen Seite haben wir den beliebten Lars Bogenius gespielt von Lars Bogenius, welcher in der Deutschland 86 Serienreihe schon überzeugen konnte. Hier spielt er einen ruhigen, kreativen, bei den Chefs beliebten Journalisten, welcher für seine extremen Beiträge bekannt ist. Im Gegensatz zu Juan ist er skrupellos und belügt einfach alle. Seine Beiträge sind alle gelogen, er denkt sich Geschichten aus, die spektakulär und spannend sind. Er befindet sich zwar in dem Ort bzw Stadt, worüber er schreibt, aber er trifft die Personen nicht, denkt sich sie aus oder klaut sie einfach dreist, aus anderen Beiträgen. Lars symbolisiert den ekelhaften Journalismus, welcher sich nur für gute Geschichten interessiert und egal wie ernst das Thema ist oder ob es überhaupt die Wahrheit ist, er schreckt vor nichts zurück. Während Juan für den guten, richtigen Journalismus steht. Er recherchiert genau und geht zu den Orten auch wirklich hin und trifft die Leute auch und erzählt die Wahrheit. Was ich ebenfalls gut finde ist die Entwicklung von Juan, er ist so zielstrebig dabei Lars zu entlarven, dass er seine Familie vernachlässigt und nur noch an die Arbeit denkt. Der Film zeigt die negativen Seiten des Journalismus auf, das Problem ist das zu wenig negatives darüber gezeigt wird. Es wird nur gezeigt, das die Chefs und Lars, nur Geld und Erfolg wollen. Die Folgen von den Fake News wird nur ganz kurz gezeigt im Schnelldurchlauf. Man hätte es deutlicher zeigen können, was so was auslösen kann. Außerdem wurde zu wenig positives über den Journalismus gezeigt. Das einzig positive was da gezeigt wurde ist in Form von Juan zu sehen. Der Film ist mit seiner Lauflänge von 89 Minuten für so ein Thema viel zu kurz und hätte länger sein müssen. Die beiden Chefs von der Firma sind leider zu übertrieben dargestellt, was ein bisschen nervig war.



Fazit: Elyas M´Barek und Jonas Hay spielen ihre Rollen super (würde gerne mehr solcher ernsten Rollen von Elyas M´Barek sehen). Die Erzählweise des Filmes finde ich super gelungen und die Kritik ist gut herübergekommen, hätte aber auch mehr sein können. Es wurde zu wenig positives über den Journalismus gezeigt. Die Lauflänge ist zu kurz. Michael Bully Herbig soll mehr Filme, solcher Art drehen, auch mal andere Genres ausprobieren wie Horror.


8/10

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