Review

iHaveCNit: Die Gewerkschafterin (2023) – Jean-Paul Salomé – Weltkino
Deutscher Kinostart: 27.04.2023
gesehen am 06.05.2023
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema – Lumiere – Reihe 5, Platz 12 – 17:45 Uhr

2020 konnte mich Jean-Paul Salomés „Eine Frau mit berauschenden Talenten“ mit Isabelle Huppert in der Hauptrolle schon ein wenig unterhalten und fesseln. Sein neuer Film hat nun auch wieder Isabelle Huppert in der Hauptrolle und dort geht es dieses Mal um eine auf reellen Tatsachen basierende Geschichte, dieses Mal mit einem durchaus brisanteren Thema.

Maureen Kearney ist Gewerkschafterin bei Areva. Inmitten eines Führungswechsels innerhalb von Areva werden ihr brisante Informationen zugespielt, mit denen sie die Führung bei Areva extrem belasten könnte. Ihre energische Suche nach der Wahrheit führt zu Drohungen und letztendlich dazu, dass sie gefesselt und scheinbar vergewaltigt im Keller ihres Hauses aufgefunden wird. Während der Ermittlungen verstrickt sie sich jedoch in Widersprüche, so dass sie nicht nur gegen die Machenschaften bei Areva, sondern auch um die Wahrheit, ihr Recht und die Genugtuung im Falle ihrer Vergewaltigung kämpfen muss.

Der Film bietet natürlich ein sehr interessantes Thema, dass er auch auf eine gewisse Eindringlichkeit vermittelt und das durchaus Aufmerksamkeit durch eine filmische Aufbereitung verdient hat. Mit einer sehr kühlen, distanzierten und auch mal versteinernd wirkenden Isabelle Huppert in der Hauptrolle macht der Film auch sehr viel richtig, auch wenn sie dann auch mal in feinen Nuancen ihre Gefühle offenbart und eine sehr vielschichtige und ambivalente Rolle spielt. Für Fans von ihr ist der Film definitiv eine Empfehlung wert. Hatte ich eine kühle Distanz erwähnt ? Durch eben diese kühle Distanz schafft es der Film jedoch nicht ganz zu fesseln und auch eine emotionale Bindung zum Thema und Maureen Kearneys Kampf um Gerechtigkeit aufzubauen. Darüberhinaus wirkt der Film in seiner Mischung aus Verschwörungs- und Businessthriller und Vergewaltigungsdrama ein wenig unentschlossen und auf der ein oder anderen Ebene vielleicht etwas unzufrieden stellend.

„Die Gewerkschafterin“ - My First Look – 7/10 Punkte.

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