... und EGOT-Gewinnerin, die gerade ihre Autobiografie "Tár on Tár" herausbringt, arbeitert als Chefdirigentin bei einem der renommiertesten deutschen Orchester und wird bald bei der Deutschen Grammophon Gustav Mahlers Sinfonien komplett eingespielt haben. Privat scheint sie ein glückliches Leben mit ihrer Partnerin und deren Tochter zu führen.
Ihren Erfolg treibt sie auch äußerst berechnend und mit Nachdruck voran, legt dabei auch nahezu narzisstische Züge an den Tag. Dass die konservative Dirigentin während eines Seminars einen Studenten vorführt, der es aus ideologischen Gründen ablehnt, sich mit einem "cis-Mann" wie J. S. Bach zu beschäftigen, gehört noch zu ihren kleineren Fehlbarkeiten. Schwerer wiegt unter anderem ihr Umgang mit einer ehemaligen Schülerin, mit der sie private Beziehungen verbanden und deren Anstellung bei verschiedenen Orchestern sie mehrfach verhindert hat. Deren Selbstmord und die anschließenden Vorwürfe des Machtmissbrauchs werden es schließich sein – und weniger ein sinnentstellender Zusammenschnitt des erwähnten Seminars, der Tár als übergriffige Rassistin präsentiert –, die Társ Höhenflug ins Straucheln bringen werden. Dass sie ihre Assistentin Francesca kurz zuvor verprellt hat, erweist sich nun als schwerer Fehler. Entsprechend zerrt der ausgerechnet ins Vorfeld ihres bedeutenden Mahler-Konzerts fallende Druck an ihren Nerven. Und auch Társ Beziehung zu ihrer Partnerin leidet, als ihre Nähe zur neuen, jungen und von ihr unterstützten Cellistin Olga zum Vertrauensverlust und einer Aussprache führt... Und so scheint nun alles gefährdet zu sein: das prestigereiche Konzert, die Karriere, das Image, das Familienleben...