Review

Die titelgebende Yacht entpuppt sich rasch als das eigentliche Highlight des Regiedebüts von Declan Whitebloom, mit einer luxuriösen Ausstattung wie Whirlpool, ausladendem Schlafzimmer und angenehm wenig technischem Schnickschnack. Muss reichen, dachte sich Whitebloom wahrscheinlich, denn darüber hinaus mangelt es dem nautischen Thriller an allen notwendigen Zutaten.

Straßengirl Bella (Ruby Rose) ist nicht wenig überrascht, als sie von ihrem völlig entfremdeten Vater eine Yacht erbt, welche ihr der langjährige Geschäftspartner Ed (Frank Grillo) präsentiert. Dort verbringt sie die Nacht mit einem One-Night-Stand (Patrick Schwarzenegger) und ist erneut überrascht, als das Boot Fahrt aufnimmt und zwei bewaffnete Söldner den Safe ansteuern…

Den deutlich zu langen Vorlauf hätte man sich bereits sparen können: Zwei Zeitsprünge, Aufenthalt im Knast, der Versuch, eine Parkkralle von einem Motorrad zu lösen, - man sieht Bella auf den ersten Blick ihre Herkunft an und ein Kindheitstrauma mit der daraus resultierenden Furcht vor Wasser hätte man effektiver auf den Punkt bringen können.
Die Begegnung mit dem nächtlichen Kuschelpartner nimmt ebenfalls ein wenig Raum ein, wogegen die bösen Wichte kaum mehr als Masken und zwei grobe Funktionen erhalten, während der ins Boot geholte Kapitän immerhin noch eine vage Motivation für sein zweifelhaftes Handeln erfährt.

Im Zentrum folgt ein leicht klaustrophobisch anmutendes, zuweilen zu schwach ausgeleuchtetes Katz- und Mausspiel, bei dem sich Bella kaum als Heldin herauskristallisieren kann und beinahe genauso irrationale Entscheidungen wie die Gangster trifft, die trotz Registrierung eines blinden Passagiers wenig Elan für das Aufspüren an den Tag legen. Daraus resultiert folgerichtig wenig Spannung und es wird geradezu lächerlich, als zwischendurch die Küstenwache vorbeischaut, - in Form von drei tumben Typen mit Taschenlampen auf einer Nussschale. Man hätte sie auch gleich mit einem Floss und Rudern ausstatten können.

Zwar bahnt sich zum Finale noch eine Wendung an, doch diese ist meilenweit gegen den Wind zu riechen, so dass es im Grunde keine ist. Die wenigen Effekte mit Zuhilfenahme von CGI sind kaum der Rede wert und in Sachen Action gibt es genau einen Zweikampf, der in Sachen Glaubwürdigkeit in Richtung Weihnachtswunder tendiert.
Schade um Ruby Rose, doch noch relativ viel aus der undankbaren Figur herausholt und Frank Grillo, dem es ebenfalls nicht gelingt, das eindimensionale Treiben auf der Yacht aufzuwerten.

Die müde Mischung aus „Speed 2“ und „Panic Room“ dürfte kaum einen Hund aus der Kombüse locken, denn weder Action, noch Spannung sind gegeben und die oberflächliche Geschichte entpuppt sich als löchrig, unlogisch und inkonsequent. Die Yacht sah aber dennoch hübsch aus.
3 von 10

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