Lange haben ich Nancy Meyers "Was Frauen Wollen" gemieden, da ich generell nicht an das Gelingen einer Romantic-Comedy mit "Mad Max" Mel Gibson geglaubt hatte. Doch ich wurde wiedermal eines besseren belehrt: "Was Frauen wollen" ist in höchstem Maße unterhaltsam und kombiniert dezenten Humor mit einer klassischen, gelegentlich etwas kitschigen Romantikstory zu einem funktionierenden, runden Ganzen. Und gerade Mel Gibson ist es dann auch, der eine absolut überzeugende Performance abliefert und vom beruflich erfolgreichen Obermacho zum Gentleman mit Prinzipien und Blick für die Gefühle Anderer mutiert. Ihm zur Seite steht Helen Hunt, die ebenfalls eine gewohnt gute Figur macht aber letztlich doch etwas im Schatten Gibson versinkt. Zweifellos liegt die Wandlung Mels Charakters in der Story (Frauen-Gedanken hören) an sich verankert, dennoch wirkt sein Spiel gleichermaßen glaubhaft wie sympathisch und stellt zugleich das für den Erfolg entscheidende, innovative Element des Filmes dar, der ihn letztlich von der hundertsten Romantic-Comedy vom us-amerikanischen Fliessband abhebt.
Schöne Charaktere, eine sehr solide Inszenierung, große Gefühle und feiner Humor: Nancy Meyers "Was Frauen Wollen" hat eigentlich alles, was ein hervorragender Film benötigt. Lediglich im letzten Drittel baut Gibsons One-Man-Show ein wenig ab und erweckt beim Zuschauer mit dem allzu makellosen Happyend durchaus den Eindruck eines extrem an den Haaren herbeigezogenen, sehr konstruierten Abschlusses. Eine tragische Wendung wäre eventuell nicht vollkommen verkehrt gewesen, allerdings muss man auch berücksichtigen, daß ein solch prominent besetzter Gute-Laune-Film fast schon traditionell zum Ende hin tief in die Kitschschublade langt.
Wirklich gestört hat mich dieser Aspekt jedoch nicht, weswegen ich auch sehr gute 8 Punkte vergebe. Ein echtes Highlight zum Liebhaben, daß im gleichen Atemzuge mit Highlights wie "About a Boy" zu nennen ist.