"Wenn du es siehst, ist es zu spät."
Dieser Satz prangt klar und reißerisch deutlich auf dem Filmplakat dieses Films, den ich im Kino gesehen habe und mir daraufhin sofort bei Erscheinen als Blu-Ray nachgekauft habe.
Er ist einfach so gut und hat mich im Kino enorm positiv überrascht, obwohl ich keine großen Erwartungen hatte. Stattdessen hat er mich weggefegt und eine Szene in ihm ist zu meiner neuen Lieblingshorrorszene seit der Puppenszene in "The Others" geworden.
Aber der Reihe nach: Rose (Sosie Bacon) ist Psychotherapeutin in einem renommierten Kranken- und Irrenhaus, bis eines Tages eine vor Angst zitternde Studentin zu ihr kommt und schließlich scheinbar wie besessen mit einem unheimlich dicken Grinsen sich die Halsschlagader aufschlitzt. Daraufhin wird Rose von Halluzinationen heimgesucht, die sich als böse Macht herausstellen, welche will, dass Rose sich wie die Studentin brutal selbst umbringt.
Was harmlos anfängt, entpuppt sich sehr schnell zu einem nervenzerfetzend spannenden Psycho-Thriller, der leider nicht ohne ein paar von den mir so verhassten Jumpscares auskommt, aber allein mit seiner Atmosphäre und insbesondere der herausragenden Darstellung von Sosie Bacon überzeugt. Man merkt, wie Rose zunehmend verzweifelt und den Bezug zur Realität verliert. Ganz ehrlich: Nicole Kidman oder jede andere hätten es nicht besser spielen können.
Sosie Bacon hat mit dieser Rolle höchstwahrscheinlich auch ihren Vater Kevin stolz gemacht, der über 20 Jahre vorher mit "Echoes" ebenfalls einen von mir sehr geschätzten Abstecher ins Mystery/Horror-Genre getätigt hat.
Von vorne bis hinten spannend bis zum Gehtnichtmehr ist "Smile" mein Horrorfilm des Jahres. Endlich mal wieder lebhafter und starker Horror ohne Klischees, sondern originell und eigenständig. Meine Empfehlung!
8,5/10