Die Therapeutin Rose wird in ihrer Notfallpraxis Zeugin eines grausamen Selbstmords – und leidet kurze Zeit später unter ebenso verstörenden Halluzinationen wie ihre tote Patientin…
Ein unerklärlicher Fluch, der sich einfach nicht abschütteln lässt und auf die Betroffenen und ihr Umfeld fatale Auswirkungen hat – das Konzept von SMILE ist simpel und nicht neu, man denke an Filme wie RINGU, JU-ON und vor allem an den Indie-Horrorhit IT FOLLOWS, der hier in vielerlei Hinsicht wie eine Blaupause wirkt.
Dem Film deshalb mangelnde Originalität vorzuwerfen, wäre jedoch ein Fehler. Denn SMILE ist genau das, was ein guter Horrorfilm sein soll: Gruselig. Sehr gruselig.
Es spricht für Parker Finns gekonnte Inszenierung, wie hier über die längste Zeit des Films mit sehr wenig – quasi nur einem Lächeln – eine sehr effektive Wirkung erzielt wird. Das liegt größtenteils an der von den ersten Szenen an herrschenden beklemmenden Atmosphäre, die von verstörendem Soundtrack und Sounddesign kongenial verstärkt wird und die Zuschauer nervös an den Rand des Kinositzes fesselt, bis sie von den teilweise ungewöhnlichen Jumpscares wieder aufgeschreckt werden.
Die Schocksequenzen werden allerdings sehr wohldosiert eingesetzt, der psychologische Horror überwiegt, erst zu seinem Ende dreht der Film richtig auf und schreckt dann auch nicht vor wahrhaft monströsen Visuals zurück. Es sind jedoch vor allem die leisen Szenen des Films, die Traumata der Protagonisten sowie das Grauen, das jederzeit und überall in Erscheinung treten kann, die den Film auch lange über den Abspann hinaus wirken lassen.
Fazit: Auch wenn der Verlauf der Geschichte einem bewährtem Schema folgt, ist SMILE ein sehr erfreulicher Genrebeitrag, der richtig Angst macht und gerne in dieser Qualität ein neues Franchise starten dürfte.