Review

Wenn ein Actioner mit dem Mitwirken eines Produzenten beworben wird, der vor fast zwanzig Jahren mit „Ong Bak“ einen Überraschungserfolg zutage förderte, scheinen die Macher nicht viel in die Waagschale werfen zu wollen. Dadurch klingt immerhin die Marschrichtung an, denn viel mehr als ein simpler Klopper will der Streifen von Regisseur Pearry Reginald Teo wohl auch nicht sein.

In einem nahezu verwaisten Krankenhaus harren noch einige Hausbesetzer aus. Sie suchen einen Nachtwächter, da hier immer mal wieder einige Kinder spurlos verschwinden. An (D. Y. Sao) meldet sich für den Posten, doch er wird eines Nachts schwer verwundet und nur mit Mühe ins Leben zurückgeholt. Fortan muss er sich den vier Reitern stellen, welche die Apokalypse herauf beschwören wollen…

Nach einigen Misserfolgen im Horrorbereich wollte Teo offenbar ins Actiongenre umsteigen, wobei er dennoch etwas Fantasy und Teilbereiche diverser Mythologien einfließen lässt, um die dünne Geschichte irgendwie beisammen zu halten. Die Handlung spielt sich ausschließlich in den düsteren Fluren und Gängen der schäbigen Behausungen ab, was generell nicht gerade für Abwechslung sorgt, was auch die Rahmenhandlung in Form eines Verhörs nicht ändert.

Hauptfigur An erhält kaum eine Charakterzeichnung und auch seine Vorgeschichte wird nur angedeutet, um einige Fights mehr einfließen zu lassen. Für den Verlauf muss es reichen, dass er seine Seele dem Affengott Hanuman hingibt, um Kräfte für den Kampf gegen die Reiter zu sammeln. Diese konnten ihre Kostüme augenscheinlich bei der Auflösung eines Theaterfundus ergattern, der Rest wurde mit Alufolie und Klebetattoos angereichert, was einen wenig bleibenden Eindruck hinterlässt.

Folgerichtig konzentriert man sich unweigerlich auf die Szenen des Kampfsports und die sind durchaus gelungen. Der in Kambodscha geborene Stuntman Sao lässt einige Kampfstile einfließen, unter anderem das traditionelle Bokator, dazu Kung Fu, aber auch Moves des brasilianischen Caipoeira sind auszumachen. Die Choreographie sitzt, die Kamera arbeitet stets auf Höhe des Geschehens und nicht selten ist das Brechen von Armen oder Beinen zu vernehmen, wobei das Gemetzel nie in reinen Splatter ausartet und ein breiter Kehlenschnitt noch am ehesten als Goreeinlage durchgeht.

Das Drumherum erscheint indes äußerst dürftig und wenig ausgearbeitet. Es herrscht ein Mangel an Kontinuität, während andere Belange in Sachen Logik schlicht ausgeklammert werden und auch der Hintergrund der potenziellen Apokalypse wird nur unzureichend durchleuchtet. Was eine wegweisende Santa Maria Skulptur letztlich mit dem Seelenheil eines mit dem Teufel verknüpften Pakts zu tun haben soll, vermag sich allenfalls dem Drehbuchschreiber erschließen.

Somit ergeben sich Kämpfe der Kämpfe Willen, denn außer der Action schimmert eher eine Stufe vor Amateurniveau durch, was leider auch für sämtliche Mimen gilt, welche im Kollektiv kaum mehr als einen Gesichtsausdruck hinbekommen. Wem einige durchaus harte und zackig gefilmte Fights reichen, mag hier etwas mehr mitzunehmen. Der Rest wird sich über eine unausgegorene Geschichte wundern, die zu keiner Zeit zum Mitfiebern animiert.
Knapp
4 von 10

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