Review

Handlung:
Die 3-teilige Dokureihe beschäftigt sich mit dem Woodstock 99 Festival und wie aus Love, Peace & Music Krawalle, Vergewaltigung und Gewalt wurde.

Meinung:
Die Ereignisse bei Woodstock 99 sind auch über 20 Jahre später noch legendär, leider nicht aus positiven Gründen. Sexuelle Übergriffe, Brandstiftung, Randale, Gewalt und Eskalation - so ziemlich das Gegenteil von dem, für was Woodstock steht.
Interviewed werden hier vor allem Mitglieder der Crew, der Berichterstatter vor Ort und die beiden Veranstalter John Scher und Michael Lang, dazu vier Festivalbesucher und ein paar wenige Künstler.
Die Gründe für die Ausschreitungen sehen die meisten Talking Heads vor allem in der Organisation: überteuerte Preise, zu wenig Schutz vor der glühenden Hitze, kaum Sicherheitspersonal und Fehlentscheidung um Fehlentscheidung, teils aus Gier, teils aus Ignoranz.
Dazu gesellen sich teils noch kaum deeskalierend agierende Künstler (allen voran Fred Durst und die Red Hot Chilli Peppers) und ein teilweise Dudebro-Alpha-Tier-Publikum, dem keine Regeln und Konsequenzen gesetzt wurden.
So erleben wir chronologisch alle drei Tage, je eine Episode pro Tag, und sehen, wie es immer weiter seitens der Veranstalter vergeigt und schöngeredet wurde.
Das Videomaterial zieht einen so mitten ins Geschehen, die Interviews ergänzen das wunderbar. Leider bleiben die meisten Acts in den Gesprächen aussen vor, gerade das wäre bei einigen sehr interessant gewesen. Und John Scher beweist heute noch so viel Ignoranz wie damals.

Kurzum:
Interessante Doku über das Chaosfestival, die leider zu wenige Acts vor die Kamera holt, dafür aber schonungslos zeigt, wozu Gier und Ignoranz führen können.

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