Besonders gut wegen Nicholas Cage…29.01.2009
Von Ridley Scott ist man als Regisseur ja Qualität gewohnt, und auch Darsteller Nicholas Cage hat – bis auf seine Rollen der letzten zwei Jahre – eigentlich auch immer einen souveränen Eindruck hinterlassen. Also kann man mit diesem Film eigentlich auch nichts falsch machen, aber hat man von ihm schon gehört? Mir zumindest war der Streifen völlig unbekannt, aber aufgrund der Konstellation Cage-Scott und der an sich interessant anmutenden Gaunergeschichte, verbunden mit dem Auftrag, auch wieder eine Kritik zu verfassen, habe ich mich auf den Film eingelassen – und wurde nicht enttäuscht. Zwar lügt der Klappentext der DVD wieder einmal dreist und suggeriert eine reine Gaunerkomödie, und auch die Titelwahl entspricht so gar nicht dem Original, aber da sieht man wieder, wie schlecht man Marketing machen kann…um Leute zum Kauf einer DVD zu bewegen.
Das können die beiden sympathischen Ganoven Roy und Frank viel besser, die mittels einigen sehr professionellen Methoden normalen Menschen das sauer verdiente Geld aus der Tasche ziehen. Keine netten Leute, denn sie übertölpeln Menschen wie Du und ich, die eigentlich nur ihr kleines Stück vom großen Kuchen abhaben wollen – Menschen, die in der aktuellen Zeit auch den windigen Renditeversprechen noch so dubioser Finanzmakler aufgesessen sind, deren innerster Antrieb leider die Gier ist. Aber Roy ist nicht nur ein Gauner, sondern auch noch von zahlreichen Neurosen geplagt. Als er sich in seiner Not – die Tabletten sind am Ende – an einen Psychiater wendet, bringt dieser ihn darauf, den Kontakt zu seiner Tochter zu suchen, die er vor 14 Jahren in die Welt gesetzt haben könnte. Und von diesem Moment an kehrt sich sein Leben um, denn das Mädel namens Angela ist in der Lage, Roys kleine Ticks vergessen zu machen, stellt sich zudem bei den Gaunereien nicht ungeschickt an und wird dann zum Bestandteil eines großen, letzten Coups.
Doch dieser endet nicht, wie erhofft, Roy landet in den Armen der Polizei, Angela und sein Kumpel haben auch Schwierigkeiten, und genau da setzt Ridley Scott noch einen wirklich famosen Schluß obendrauf, der uns mit dem finalen Finale auch die Figur des Roy wieder sehr sympathisch erscheinen läßt. Und Roy alias Cage ist es auch, der den Film samt seiner famosen Musikauswahl zu einer wirklich gelungenen und amüsanten Gaunerkomödie macht, denn wie er all seine Ticks darstellt, das ist großes Kino, trotz einer an sich kleinen Auswahl von Schauplätzen und einem nicht hoch wirkenden Budget. Man sieht, aß man auch aus kleinen Geschichten richtig gute Filme machen kann, wenn Könner das Ruder in der Hand haben, und so kann man diesen Film – der im Mittelteil kleinere Längen aufweist und vielleicht noch die eine oder andere kleine Gaunerei mehr an Bord haben könnte – durchweg empfehlen…8/10.