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Auf einer einsamen Insel passieren merkwürdige Dinge. Regelmäßig werden an der Küste tote Fischer angetrieben, die sich kurz zuvor in der Nähe der Insel befanden. Ein Untersuchungsausschuss wird beauftragt, den Dingen nachzugehen. Es wird festgestellt, das diverse Meerestiere, wie zum Beispiel Krebse, in Größe und Verhalten stark mutiert sind. Eine Expedition zur Insel soll die Klärung bringen. Stecken vielleicht damalige Atomverschmutzungen dahinter? Man kommt hinter ein schreckliches Geheimnis! Die Insel wird zum "Zombie Porno Holocaust".


Es soll ja sogar Leute geben die diesen filmischen Schund als Klassiker ansehen, was ich persönlich nun überhaupt nicht nachvollziehen kann. Als gelungene Mischung aus hartem Horror und prickelnder Erotik auf der Rückseite des DVD - Covers angepriesen, offenbart sich dem Zuschauer lediglich ein unglaublich langatmiges Szenario, das im Prinzip ohne jegliche Handlung daher kommt und ausschließlich durch seine unzähligen Hardcore - Passagen auffällt. Mich verwundert es ehrlich gesagt ein wenig, das hier anscheinend überhaupt ein Drehbuch vorliegt, denn einen echten Handlungsstrang kann man eigentlich kaum erkennen. Stattdessen präsentieren sich immer wieder diverse Figuren, die man eingehend bei sexuellen Aktivitäten beobachten kann, wobei die Kamera immer voll drauf hält, um auch ja nicht die kleinste Kleinigkeit zu verpassen. Hier von einem Horrorfilm zu sprechen verbietet einem schon der gute Anstand, denn bis es überhaupt einmal eine Szene gibt die darauf hindeuten könnte, vergehen sage und schreibe volle 70!!!! Minuten, in denen geblasen und gevögelt wird bis der Notarzt kommt.

Anders kann man es leider wirklich nicht ausdrücken, denn jede andere Beschreibung würde der Sache noch nicht einmal ansatzweise gerecht werden. Auch in D'Amatos "In der Gewalt der Zombies" gibt es ja etliche Hardcore-Passagen zu beobachten, doch existieren von diesem Film zumindest eine Horror-und eine Hardcore Version, so das man als Zuschauer wenigstens eine Wahl hat. Wäre es bei vorliegendem Werk auch der Fall, dann würde es sich bei der Horror-Variante definitiv um einen Kurzfilm handeln, denn die wenigen Sequenzen könnte man locker in 10 Minuten unterbringen. Zudem sind diese noch nicht einmal sonderlich hart oder bedrohlich und eine entsprechende Grundstimmung will nach über einer Stunde Sex am Stück erst gar nicht aufkommen, doch darauf ist diese Geschichte von Haus aus schon nicht ausgelegt. Das D'Amato ganz generell nicht sonderlich viele bemerkenswerte Filme geschaffen hat ist ja wahrlich keine Neuigkeit, ebenso sein Faible für den Schmutz im Film, der hier einmal mehr explizit zum Ausdruck kommt.

Was sich in der Inhaltsangabe noch einigermaßen hoffnungsvoll anhört, entpuppt sich nach Ansicht des Szenarios als mittelschwerer Witz. So etwas wie aufkommende Spannung oder ähnliche Dinge sollte man erst gar nicht erwarten, denn einzig und allein die Frage nach dem Päärchen das als nächstes auf die Matte geht, beschäftigt hier den Betrachter. Andererseits erübrigt sich die Fragestellung aber auch gleich wieder, denn immer wenn eine ausführliche Sex-Passage beendet ist, reiht sich die nächste fast nahtlos an. Mehrt kann man auch wirklich nicht über dieses ominöse Werk berichten, nur das zwischendurch auch einige Dialoge vorhanden sind, womit ich jetzt aber nicht auf das wollüstige Gestöhne beim jeweiligen Paarungs-Ritual anspiele. Nein, manchmal sprechen die Akteure auch miteinander, wobei sich die inhaltliche Substanz der Wortwechsel in einem extrem eingeschränkten Rahmen bewegt. Die deutsche Synchronisation tut ihr Übriges dazu, die Geschichte auch in diesem Bereich zu einem sogenannten Rohrkrepierer mutieren zu lassen, andererseits passen die Stimmen absolut zu dem sinnlosen Gebrabbel, das unter den Akteuren ausgetauscht wird.

Im Endeffekt muss ich jedoch zugeben, das "Porno Holocaust" definitiv doch zu den absoluten Klassikern gehört, allerdings beschränkt sich das ganz eindeutig nur auf die Rubrik "Filme, die nun wirklich keiner braucht". Und wenn man dann auch noch über eine Genre-Einteilung dieses filmischen Mülls nachdenkt, landet man doch ganz automatisch wieder beim Horrorfilm. Der einzige Unterschied besteht lediglich in der Tatsache, das dieses Werk rein filmisch gesehen der absolute Horror ist und in meinen Augen sogar einen echten Offenbarungseid darstellt.


Fazit:


Wer einen guten Porno sehen will sollte lieber in die Videothek gehen und sich einen ausleihen. Freunde des Horrorfilms sollten ebenso die Finger von diesem Schund lassen, so das letztendlich eigentlich überhaupt keine Notwendigkeit geschweige denn ein Reiz vorliegt, seine kostbare Lebenszeit mit diesem Dreck zu vergeuden.


1/10

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