So mancher Filmkritiker stellt den Porno- und den Splatterfilm als Geschwister da. Ich teile diese Ansicht, weil beide vor dem Sehen des Filmes eine Erwartungshaltung wecken, die durch den Konsum nicht befriedigt wird und zu weiterem Konsum anregen (irgendwann muss doch mal der Kick kommen...).
Nun ist es aus gutem Grund so, dass Geschwister nicht heiraten. Und genauso sollten sich Splatterfilme (und D'Amato hat wirklich Top-Horror-Movies fabriziert) und Pornos schön voneinander getrennt durch die Medienlandschaft schlängeln. Es kann nichts sinnvolles aus einer solchen Verbindung herauskommen.
Nehmen wir das Beispiel "Porno Holocaust" (es hätte auch "In der Gewalt der Zombies" sein können). Unmotivierte Schauspieler bevölkern korpulierend eine Insel und werden von einem großen, schwarzen Zombieneger abgemurxt. Schon nach kürzester Zeit hofft der Zuschauer, dass der Film auf eine der beiden Seiten fällt. Entweder er wird ein Porno (danach sieht es am Anfang aus, bei dem unsere Laienfreunde noch nicht auf der Insel sind) oder er entwickelt sich zum Splatterfilmchen (mit Auftreten des schwarzen Zombies). Leider verweigert uns D'Amato jegliche Entwicklung und hinterläßt am Ende beide Interessengruppen der Zuschauerschaft ratlos. Es kann doch weder erotisch noch gruselig sein, wenn ein schlecht geschminkter Zombie eine Frau zu Tode penetriert...
Es ist besonders schade, dass dieser Film von D'Amato ist. Nicht dass unser leider verblichener Freund sich für einen derartigen Schund hergegeben hat. Er war, Gott hab ihn seelig, wirklich auch für die untersten Schubladen zu haben. Nein, schade ist, dass wir wissen, dass D'Amato diesen Film sehr viel besser hätte machen können. Sein Splatter ist legendär, und dass er etwas von Erotik versteht, hat er vor allem in seinen späteren Filmen bewiesen. Es muss nun wirklich nicht (schlechte) Pornografie sein, mit der er seinen Film aufbaut. Weniger wäre mehr gewesen.
Als Empfehlung kann nur kommen, den Film besser nicht zu kaufen. Ob er im trunkenen Zustand spaßig wird, habe ich nicht ausprobiert. Ich habe es auch nicht vor.
So verbleiben zur Bewertung nur 2 Punkte. Einen Punkt hat D'Amato nicht verdient (das belibt den Amateuren vorbehalten), 3 wären geprahlt.