Hinter dem schlichten Titel „Prey“ lauert der mittlerweile fünfte Teil der Reihe „Predator“, welche 1987 ihren Anfang nahm. Regisseur Dan Trachtenberg besinnt sich dabei auf die Wurzeln des Franchises und präsentiert dennoch eine Geschichte, die erstmalig in der Zeit zurück reist.
September 1719: Die junge Comanchen-Kriegerin Naru (Amber Midthunder) will ihren Stammesgenossen endlich beweisen, dass sie sich als Jägerin bewähren kann. Bei einer gemeinsamen Löwenjagd entdeckt sie Fußspuren, die größer als die eines Bären sind. Kurz darauf wird die Truppe von einer ihnen nicht bekannten Kreatur angegriffen…
Etwas mehr Mystik hätte Trachtenberg gerne einfließen lassen können, zumal sich dies im Zusammenhang mit dem Leben eines indigenen Volkes schlichtweg anbietet. Immerhin hat die Heldin ihre Schwächen und ist beileibe keine Amazone, da sie zuweilen ins Fettnäpfchen, auch mal ins Sumpfloch tritt, jedoch in der Lage ist, mit geschärften Sinnen blitzschnell zu reagieren, was im Kampf gegen einen zeitweilig unsichtbaren Feind definitiv von Vorteil ist.
Nachdem mit Naru und ihrem Bruder bereits die wesentlichen Figuren etabliert sind, lässt der Predator nicht allzu lange auf sich warten und damit das Abschlachten nicht zu einseitig abläuft, mischen noch ein paar garstige französische Trapper mit. Hier und da wird zwar ganz ordentlich gemetzelt, doch leider sind diverse Blutspritzer überdeutlich als CGI auszumachen, was ebenfalls auf einige Tiere zutrifft, wobei ein Bär im Angriffsmodus noch einigermaßen tauglich in Szene gesetzt ist.
Die Egosicht des außerirdischen Rabauken in Form schlichter Wärmebilder hat durchaus ihren Reiz, schön ist auch die Idee einer Axt mit Rückführungsseil, doch spätestens ab dem letzten Drittel läuft die Chose in überaus vorhersehbaren Bahnen. Zwar kommt die Action recht zackig und die Kamera bleibt stets auf Höhe des Geschehens, doch eine wirkliche Steigerung ist innerhalb des Showdowns kaum auszumachen.
Dennoch ist „Prey“ um Längen besser als einige vorherige Versuche, das Franchise fortzuführen. Die urige Kulisse schürt teils atmosphärische Momente, Hauptdarstellerin Midthunder überzeugt auf ganzer Linie und auch der Score ist nebst Sounduntermalung kompetent abgestimmt. Fans der Reihe dürften folgerichtig einen Blick riskieren, wer kurzweilige und weitgehend anspruchslose Action im Allgemeinen sucht, geht ebenfalls nicht leer aus.
6,5 von 10