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Eine isolierte Mennoniten-Gemeinde, landwirtschaftlich geprägt, irgendwo. Frauen werden von männlichen Mitgliedern betäubt, vergewaltigt, unterdrückt – das ist hier gang und gäbe. Bis sich eine der Frauen wehrt und das zur Folge hat, dass es eine Abstimmung. Wie soll in Zukunft mit diesen Schandtaten umgegangen werden?

"Women Talking" greift ein wichtiges und erschütterndes Thema auf, betrachtet es aber leider nicht so umfassend, wie es angemessen wäre. Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Miriam Toews, der eine fiktive Antwort auf tatsächliche Ereignisse in einer bolivianischen Mennonitenkolonie beschreibt, inszenierte Sarah Polley ein wortreiches Drama. Wo der Film nun spielt, darauf geht man nicht ein, allein das Wann mag ohne Vorwissen mit fortschreitender Laufzeit eine Überraschung sein.

Dass sich gegen diese Zustände erhoben wird, dass das nicht mehr so hingenommen werden soll und dass titelgebende Gespräch darüber, wie denn mit der Situation umgegangen werden soll – das ist alles nachvollziehbar und richtig. Die Versammlung der Frauen auf dem Heuboden, um die Möglichkeiten zu diskutieren (nichts tun, bleiben und kämpfen, die Gemeinde verlassen) stellt somit auch den zentralen Punkt des Films dar. Hier prallen erwartungsgemäß Meinungen und Befindlichkeiten aufeinander. Das ist intensiv gespielt und das Für und Wider erzeugt durchaus Teilhabe, obwohl es nicht wirklich wie ein organisch gewachsenes Gespräch anfühlt. Jede darf mal ihren Standpunkt auserzählen, hier und da eine kurze Reaktion, Nächste bitte. Trotzdem ist das der interessanteste Part des Films, was auch an dem sehr guten Ensemble liegt.

Und dann ist da noch der alles überlagernde religiöse Überbau. Und während die Misshandelten mal wieder ein Loblied auf den gütigen Herrn anstimmen, kann man sich fragen, warum dieser Punkt so unkritisch behandelt wird. Denn das System, in welchem sich diese Gräueltaten abspielen, bleibt das Gleiche. Egal, ob sie nun bleiben oder es woanders hin mitnehmen. Ein eben patriarchalisches Konstrukt, das die hier so diskutierten Machtstrukturen und somit auch den Missbrauch von ebendiesen seit Jahrtausenden kultiviert. Dabei beschäftigen sich die Figuren durchaus mit den Zwängen, die dieses Verhalten vorgeben, die diesem Glaubenssystem immanent sind – doch wird da nichts durchbrochen oder mal bis zum Ende gedacht.
Da mag die Intention hinter dieser filmischen Aussprache noch so eherenwert sein, mir kommt da das Kotzen. Und somit ist Polleys Werk für mich inhaltlich im Sinne einer eigenen Auseinandersetzung mit dem Thema gescheitert.
Technisch ist dagegen nicht viel einzuwenden. Die optische Präsentation unterstreicht den Film thematisch, ist in passender Weise finster, wenn auch das entsättigte Bild mit der Zeit anstrengt.

"Women Talking" kann mich nicht begeistern ob der erwähnten unkritischen Betrachtung mancher Punkte und dem zwar interessanten, aber auch mal konstuiert wirkenden Gesprächsaufbau. Thematisch ist das unbestritten wichtig und soll auch erzählt werden, ich hätte mir nur eine umfassendere Betrachtungsweise gewünscht. Hinterlässt ein ungutes Gefühl – aus verschiedenen Gründen.

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