Review

iHaveCNit: Die Aussprache (2023) – Sarah Polley – Universal
Deutscher Kinostart: 09.02.2023
gesehen am 09.02.2023
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema - Petit – Reihe 1, Platz 5 – 20:30 Uhr

Bei den kommenden Oscars 2023 ist „Women Talking“ von Sarah Polley für „Best Picture“ und „Best Adapted Screenplay“ nominiert. Natürlich ist es für mich daher klar gewesen, dass auch ich mir den Film, der hierzulande unter „Die Aussprache“ veröffentlicht wird auch anzusehen, da sowohl Thema des Films als auch sein Ensemble sehr interessant geklungen hat.

In einer isolierten mennonitischen Kommune werden die Frauen systematisch von den Männern betäubt und im Schlaf vergewaltigt. Nach einem Zwischenfall sind die Frauen für wenige Tage alleine und haben daher endlich die Möglichkeit über ihre Erfahrungen zu sprechen und auch über ihre Zukunft zu entscheiden.

Der Film ist eine Adaption des gleichnamigen Romans von Miriam Toews und inspiriert von tatsächlichen Begebenheiten in einer mennonitischen Gemeinde in Bolivien. Das Thema des Films mit der zum einen sehr stark patriarchal geprägten mennonitischen Kommune und dem damit verbundenen Machtmissbrauch und sexueller und häuslicher Gewalt gegenüber Frauen trifft natürlich in der Post-#metoo-Ära immer noch den Kern der aktuellen Zeit und ist auch wichtig, immer wieder darüber zu sprechen – vor allem vom Kreis der Betroffenen selbst. Alleine dafür und für ein durchaus großartiges Schauspiel des Ensembles rund um Rooney Mara, Claire Foy, Jessie Buckley, Ben Wishaw, Frances McDormand und einigen mehr, sowie einer doch sehr ansprechenden stimmigen Ausstattung lohnt es sich durchaus den Film anzusehen. Dennoch ist die Optik des Films in gewisser Art und Weise zu trist, grau und spröde. Die Dialoge im Film wirken mit ihren Aussagen zu vage und auch viel zu bedeutungsschwanger, so dass der Film mich eher kalt zurück gelassen hat und nicht wirklich berühren konnte.

„Die Aussprache“ - My First Look – 6/10 Punkte.

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