Review

Die düstere Seite der Toskana…14.10.2022

Der Rahmen

Ein Rave, zwei verschwundene junge Menschen, einer davon Luca, der Sohn des örtlichen Capitano, einem Mann, der sehr viel Wert auf Vorschriften legt. Bei der Suche nach den Verschwundenen unterstützt der Polizist Meda, der ganz außerhalb der Regeln arbeitet, aber erfolgreich ist. Schnell findet er den Sohn, schwer verletzt, doch dessen Begleiterin schon tot, auf. Bei den Ermittlungen gerät Meda an eine bulgarische Prostituierte, deren Tochter ebenfalls nach dem Rave verschwunden ist…und so ist es an dem sturen Cop, der gegen den Willen seines Chefs ermittelt, die Hintergründe des Geschehens aufzudecken, in das auch noch ein Graf, der dunkle Feste feiert, verwickelt ist. Doch die Wahrheit ist viel entsetzlicher, als der eine Todesfall es vermuten läßt…

Gucken oder nicht?

Mal wieder ein schöner Krimi mit viel Atmosphäre, durchaus geeignet für einen schönen Filmabend daheim.

Warum?

Schnell vermutet man, hier beim Serienkillerthriller gelandet zu sein, doch weit gefehlt: jede der Figuren hier trägt ein Päckchen mit sich herum, alles hat einen gewissen Schmutz, selbst die Farben sind ausgelaugt. Der Film zeigt ein düsteres Bild der Toskana, welches sich arg von den sonnendurchfluteten Dörfchen der Filmgeschichte abhebt, in denen zumeist Liebeskomödien spielen. Hier haben alle Dreck am Stecken, die Polizei neigt zu Gewalt, man überschreitet Grenzen, auch wenn das nur zum Schutz der eigenen Liebsten geschieht. Bis zum Schluß rätselt der Zuseher mit, was denn nun bei dem Rave passiert ist, und die Auflösung kommt unvermutet – und hält noch einen letzten Schlag ins Gesicht bereit. Regie und Drehbuch haben sich viel Mühe gegeben, das merkt man als Zuseher, daher zwar keine leichte Kost, aber durchaus ein Genuß.

Die Note

Böser Kriminalfilm, der nicht auf Action setzt, sondern auf menschliche Schicksale und Abgründigkeit, fernab generischer US-Thrillerware - 8/10.

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