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Kann man genügend Actionfilm-Veteranen zusammentrommeln, dreht man eine weitere Ausgabe „Expendables“. Reicht das Budget nicht, weil Regisseur Christian Sesma bislang lediglich Durchschnittsware ablieferte und das Drehbuch ebenfalls nicht von der Muse geküsst wurde, dreht man einen B-Actioner wie „Section 8“.

Als die Familie des ehemaligen Soldaten Jake (Ryan Kwanten) ermordet wird, vollzieht er Blutrache und landet im Knast. Sam (Dermot Mulroney), Leiter der geheimen Regierungsagenten um Section 8 befreit ihn aus dieser Situation und schickt ihn auf eine heikle Mission. Es soll nicht seine letzte sein, als Jake die Strukturen hinter der Abteilung durchschaut…

Dolph Lundgren, Mickey Rourke, Scott Adkins. Actionfans sind diese Namen natürlich ein Begriff, doch alle drei erhalten entweder Rollen, die wie nachträglich hinzugefügt wirken (Adkins), oder nicht mehr als jeweils zehn Minuten Screentime erhalten (Lundgren und Rourke). Im Mittelpunkt steht Kwanten, der stets wie ein aufgescheuchtes Murmeltier dreinschaut, sich in Sachen Physis aber einigermaßen schlägt, um nicht komplett als Lutscher durchzugehen.

Zwar erhält sein Jake ein oft verwendetes Motiv, um einer ominösen Organisation anzugehören, die sich aufs Töten dubioser Persönlichkeiten spezialisiert hat, doch die Rückblicke zu glücklichen Familientagen werden nach dem gewaltsamen Tod auf sentimentale Weise überstrapaziert und auch das Sinnieren eines mittlerweile maskenartigen Rourke als pädagogischer Onkel wirkt zuweilen reichlich deplatziert.

Im ersten Drittel sind immerhin zahlreiche Schauplatzwechsel gegeben, die vom Kriegseinsatz in Afghanistan über einen Auftrag in Mexiko bis zum Showdown in Kalifornien reichen. Mal abgesehen von den unnötigen Flashbacks ist das Erzähltempo einigermaßen flott und die Actionpassagen sind so verteilt, dass keine längeren Durststrecken entstehen. Hier konzentriert sich die Inszenierung primär auf Schusswechsel, denen zeitweilig die blutigen Einschüsse fehlen, während eine kurze Autoverfolgung kaum erwähnenswert ausfällt. Ein besonders schicke Actioneinlage erhält Adkins mit Einführung seiner Figur, als er sich nach vollzogenem Attentat durch ein Hotel mit Spielhalle kämpfen muss, - von derartigen Sequenzen hätte es definitiv mehr bedurft.

Schon allein, weil der Plot in nahezu allen Belangen durchschaubar ist und Figurenzuordnungen aufgrund überdeutlicher Hinweise und Dialogzeilen meilenweit absehbar sind. So beinhaltet der Showdown mit einigen minimalen Wendungen keine wirklichen Überraschungen, - überraschend ist eher, dass ein Profikiller sein Ziel nicht aus 15 Metern Entfernung ohne Hindernis trifft, kurz darauf jedoch einige Cops hinter einem Polizeiwagen mit jeweils einem Schuss erledigt und Autos generell schneller Feuer fangen, als die Feuerwehr den Telefonhörer für den Notruf abnehmen könnte.

Generell fällt der Stoff in nahezu allen Bereichen ins riesige Becken der Austauschbarkeit. Bis auf einige bekannte Gesichter sticht wahrlich nichts ins Auge, die Action fällt weitgehend routiniert doch unspektakulär aus und die Story bietet weder erwähnenswerte Kniffe, noch übermäßig viel Spannung.
Knapp
5 von 10

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