Die Angst vor der Freiheit
Was ist pink und lässt nicht los?
Was presst dich schmerzhaft aus ihrem Schoß?
Die Mama, die Mama, die Mama macht das schon!
Schließlich bin ich doch nur ihr kleiner kranker Klon.
Wir baden und küssen, wir trennen uns nicht,
wenn du Böses denkst, bist du ein fieser Wicht!
Dieses Mal zwar keine Arschgesichter,
dennoch war der Mainstream bei der Entstehung auch hier sicher nicht da.
Parallelen zwischen Diktaturen und dem Heim,
wenn die Mutter erstickt jeden sprießenden Drang bitter im Keim.
Kunst und Style, aber alles andere als ohne Sinn,
kommt für mich die Gleichung dennoch nicht ganz hin.
Flotte, künstliche und bizarre 80 Minuten sind's nichts desto trotz,
jedoch nur die Nordkoreaner haben hier geheult Wasser und Rotz.
Ekel und Ideen, Fluffigkeit und Perversitäten,
will sich kein Arthousefan hier verspäten.
Eine Torte gefüllt mit Schimmel und Blut,
tut eine solche frische Brise im Filmalltag schon mal gut.
Das Erstlingswerk „Pieles“ gab mir auf Netflix allerdings mehr,
audiovisuell geben beides aber ordentlich was her.
Für mich wär's wohl eher was für das Kurzfilmprogramm,
selbst wenn man bei einem solchen Querschläger schnell mal weit auseinander liegen kann.
Fazit: kreativ, anders, pink, rosa, mint - viele WTF?!s, einige nette Einfälle, spürbar persönliche Themen, Parallelen, Allegorien… und Macarena Gomez. Der Regisseur hat definitiv seine Nische und Vision. Dennoch: reicht mir nur bedingt für einen „Langfilm“ - obwohl er immerhin recht kurz geraten ist!