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Das charakterstärkste Epos aller Zeiten


„Lawrence of Arabia“ von David Lean ist eine Kino- und Filmlegende, wie sie kaum massiver kommen kann. Ein Kriegsepos, ein Charakterstück, eine Wüstenballade. Vorbild von und Einfluss auf „Dune“ über „Indiana Jones“ bis „Avatar“. Ein weit über dreistündiger Brocken von Film, dessen Zeit dennoch verfliegt wie sein Sand und der ohne Zweifel mit die dicksten Fußspuren in seinem Medium hinterlassen hat, die man überhaupt hinterlassen kann. Hier sind jegliche Superlative zu ziehen, angebracht und in den meisten Fällen sogar noch zu wenig. Ein maximal mächtiges Werk, das man mit genauso viel Ehrfurcht wie Spaß verfolgt. Ikonisch, zeitlos und selbstbewusst ohne Ende. Erzählt wird von einem legendären britischen Offizier, der während des zweiten Weltkriegs berufen wird die arabischen Stämme kennenzulernen und seine Regierung auf dem Laufenden zu halten, was die Araber im Kampf gegen die Türken so treiben. Doch schnell schließt er Kontakte und mausert sich zu einem beliebten wie gefürchteten Anführer der arabischen Truppen - unter großem seelischen, körperlichen, persönlichen Preis, jedoch mit Ruhm im Vereinigten Königreich sowie in den Ländern der Oasen und Kamele…

Die Wüste, die Sonne, der Sand,
selbst hat er sich in eine fremde Kultur, in ein fernes Land verbannt. 

Zwischen neuen Riten und chaotischen Fehden,
schafft er es Leib, Schweiß und Seele zu geben. 

Herausragend gespielt, vom Sidekick bis zum Helden,
kann hier sich auch das Orchester für die Ewigkeit melden. 

Unfassbar gedreht vor Ort, weit weg von Greenscreenblendern von heute,
sieht man hier echte Heerscharen und nicht nur eine pixelige Meute. 

Was hier aufgefahren wird, das ist größer als manch echter Krieg,
ein Banger und Boss von Film, der sich für nichts und niemanden verbiegt. 

Staub schlucken, Matsch schmecken, Blut fühlen,
versteht man einmal Beweggründe und Ambitionen, kann das einen ganz schön aufwühlen.

Über Kulturen, Religionen, Feindschaften und Vorurteilen,
kann einem ein solches Hollywoodepos erstaunlich noch Lektionen erteilen. 

Mit Pause und Trompeten, mit Pauken und in weißer Pracht,
ist und bleibt dieser sehr menschenbezogene Kriegsfilm wie für mich gemacht. 

Eben ein großspuriges Kaliber mit allem Drum und Dran,
zieht einen dieser filmische Sandsturm noch immer in seinen Bann.
 
Fazit: größer als in „Lawrence of Arabia“ wurde das Kino nicht mehr und wird es wahrscheinlich auch nie mehr. Ein Riese von Film. Ein echter Meilenstein. Und zugleich sehr persönlich, intim und auf einen Mann und Menschen bezogen. Wahre Charakterentwicklung in einem eleganten Epos. Ein genialer und in dieser Breite einzigartiger Spagat. Ein maximales Monument für die gesamte Kunstform. Vor allem auf der neuen 4K-Disc ein Augenöffner! 

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