Ein Virus bricht aus und führt zu einem Massaker auf den Straßen von Montevideo. Denn die Kranken werden zu Jägern, die ihr Fieber nur dadurch stillen können, dass sie Nicht-Infizierte skrupellos töten. Nichts ahnend von dem, was draußen passiert, haben Iris und ihre Tochter den Tag in einem Sportverein verbracht, wo Iris als Nachtwächterin arbeitet. Als es dunkel wird, beginnt für die beiden ein gnadenloser Kampf ums Überleben. Ihre einzige Hoffnung: Nach jedem Angriff machen die Infizierten eine 32 Sekunden lange Pause, bevor das Morden weitergeht.
Habe ich jemals einen Film aus Uruguay gesehen? Ich kann mich nicht wirklich erinnern, auch wenn hier wohl noch die argentinische Film-Szene mit beteiligt war.
Streifen in denen es um Viren geht, sind in den letzten Jahren hoch im Kurs. Allerdings handelt es sich bei diesen Filmen weniger um Grippe-Symptome wie bei dem uns allen bekannten Corona, sondern die Menschen mutieren hier immer zu blutrünstigen Monstern. In diesem Falle allerdings geht es weniger darum, dass man die Mitmenschen fressen will, sondern, dass mal eine Art Wutausbruch an anderen auslässt.
Für den Filmnachwuchs liefert Regisseur Hernandez hier in Sachen Kamera ein Vorzeige-Objekt und führt vor, was man damit so alles anstellen kann. Froschperspektive, Vogelperspektive, schräge Perspektiven, Handkamera, Wackelkamera – hier wird wirklich alles ausgepackt, um Spannung zu erzeugen und dieses Stilmittel braucht er auch, denn die ganze Geschichte spielt praktisch in einem einzigen Gebäude, was schnell langweilig werden kann.
Dies ist allerdings bei VIRUS:32 nicht der Fall, denn der Film geht nach einer kurzen Einführung los und hält den Spannungsbogen dann bis zum Ende konstant hoch. Aus den oben erwähnten 32 Sekunden hätte man ein wenig mehr herausholen können. Dies wird erst im letzten Drittel wirkungsvoll eingesetzt.
Zudem gibt es ein paar durchaus überraschende Wendungen, die nicht immer logisch sind, aber doch recht originell. Der Film ist nicht wirklich brutal, sondern eher eklig, zumal sich vieles auch im Kopf des Zuschauers abspielt.
Schauspielerisch ist das alles solide. Die mir unbekannten Darsteller liefern eine ordentliche Leistung ab, müssen jedoch auch nicht wirklich viel können. Die Hauptdarstellerin ist auf Bildern der Realität übrigens nicht wiederzuerkennen, denn hier man ihr einen leicht punkigen Anstrich verpasst.
Insgesamt hat mich der Streifen überrascht. Ich habe bei der Geschichte nichts besonderes erwartet, aber aus einer doch eher mauen Story, holt man überraschend viel heraus und so ist VIRUS:32 für einen spannenden Filmabend durchaus geeignet.