Ein Auftragskiller zwischen den Fronten von Triaden und Yakuza
Um sich ungeliebter Rivalen zu entledigen, bedient sich ein Ableger der Yakuza des Freeman, eines Killers, dessen Zweitberuf Töpfer ist. Wortlos verrichtet der Mann sein blutiges Handwerk und läßt niemals Zeugen zurück, denn sein Gesicht soll unerkannt bleiben. Doch als die Malerin Emu Zeugin einer Hinrichtung durch den Freeman wird, bricht dieser mit seinen Regeln und damit auch mit seinen Auftraggebern, die ihn nun lieber tot sehen wollen. Den Tod aber wünscht ihm auch die Triadenfamilie, deren Oberhaupt er gemeuchelt hat. Und auch die Polizei von Vancouver möchte nach einem Attentat ein paar Worte mit dem Killer wechseln. Dieser jedoch hat sich nach Japan abgesetzt, in sein Töpferrefugium, und Emu nachreisen lassen. Einen letzten Auftrag verreichte er noch für die Yakuza, und beim abschließenden Gefecht mit den Schergen der Triaden entscheidet sich das Schicksal des Freeman und seiner Geliebten.
Comicverfilmungen sind ja so eine Sache…man muß das mögen, wenn Superhelden auf der Leinwand zu sehen sind, und selbst die düstere Variante der Comics überzeugt mich nicht immer. „Batman“ oder „Spawn“ sind meine Sache nicht, einzig die beiden Versionen des „Punisher“ konnten begeistern. Nun also die Verfilmung einer Manga-Serie um den weinenden Auftragskiller…und diese ist gelungen, wohl auch dank der Regie von Christophe Gans. Man nehme einen Franzosen, der hat ein Auge für Action made for Adults…Nun wird der Film aber nicht von reiner Action dominiert, sondern zeigt auch Einblicke in die chinesisch-japanische Unterwelt und deren für den Westler sehr fremdartige Rituale und Gebräuche. Das mag zum Teil auch recht überzeichnet sein, hier zu nennen die Rekrutierung des Freeman, hat aber ganz sicher einen gewissen Reiz und umrahmt die Actionsequenzen mit ruhigen Momenten.
Die Action indes ist vorzüglich, es wechseln sich blutige Schießereien mit spektakulären Kampfsporteinlagen ab. Mark Dacascos hat es drauf, dem recht sympathischen Mimen wären einige Kassenerfolge zu gönnen gewesen, aber er hat sich in drittklassiger B-Ware aufgerieben und verramscht. Schade, denn durch seinen flüssigen und sehr akrobatischen Kampfstil drückt er dem Film seinen Stempel auf. Ob nun die Figur der Malerin nötig gewesen wäre, darf bezweifelt werden, sie sorgt aber dafür, daß wir durch Rückblenden vom Schicksal des Freeman erfahren. Leider nehmen die Liebesszenen und die Dialoge das Tempo des Films unweigerlich heraus, sodaß man sich hier und da ein klein wenig langweilt. Aber zum Glück darf Tcheky Karyo mittun, als korrupter Bulle immer wieder gern gesehen, und immer, wenn es mal ein wenig lahm wird, kommt eine feine Actionsequenz daher, garniert mit abenteuerlichen Kameraeinstellungen und viel Zeitlupe. Insgesamt besser als die meist recht tumben Martial-Arts-Filme aus Amerika und ein besserer Vertreter der Zunft der Comicadaptionen – 8/10.