The Menu (2022)

Am Ende bleibt ein großes Fragezeichen…18.02.2023

Der Rahmen

Feinschmecker und Sterneköche sind ein seltsames Völkchen, Man ist auf der Suche nach der neuesten genialen kulinarischen Variante, kocht molekular, kredenzt sehr aufwendige Gerichte, von denen man nicht satt wird…und dieses spezielle Völkchen trifft hier nun aufeinander, in einem auf einer nur per Boot erreichbaren Insel, wo der Küchenchef Slowik mit seiner Mannschaft ein perfekt durchkomponiertes Menu für eine Handvoll Gourmets kredenzt. Mittendrin Tyler und seine Begleitung Margot, die eingesprungen ist…und sich rasch im falschen Film wähnt, denn Slowik hat etwas ganz besonderes vor, was dem aufmerksamen Zuseher rasch klar wird – und den Gästen auch, als man plötzlich kein Brot gereicht bekommt, um den ersten Hunger zu stillen. Schnell reduziert sich der Film auf das Duell zwischen Slowik und Margot, die nicht klein beigibt. Am Ende haben alle ein ganz besonderes Menu genossen – und wenn es nur ein perfekter Hamburger zum Mitnehmen ist.

Gucken oder nicht?

Eine Empfehlung fällt mir schwer

Warum?

Der Film ist fein inszeniert und macht wirklich das beste aus seinem begrenzten Setting. Auch das Schauspiel von Fiennes ist wunderbar, der Mann kann mit seiner Mimik viel mehr transportieren als Worte es manchmal können. Die Überraschungen im Film machen etwas her, es geht teils kompromißlos und blutig zur Sache, und man wundert sich über die schafsartige Haltung der Gäste, obwohl klar ist, daß das Menu wahrscheinlich kein gutes Ende nehmen wird. Nur…wozu das Ganze? Vielleicht bin ich zu dumm um den Sinn hinter dem Film zu verstehen, vielleicht esse ich einfach nur gerne, statt mir darüber noch Stunden Gedanken zu machen, und vielleicht hat der Film auch Anspruch und Sinn, nur – die Liebste und ich blickten uns nach dem Ende fragend an und waren enttäuscht, denn die sorgfältig vorbereitete Menufolge samt des dramatischen Endes wirkt einfach nur konstruiert und bemüht.

Die Note

Es fängt ganz prima an, hat auch seine Momenten, wird aber irgendwann zu verkopft, läßt den Zuseher ohne Erklärung zurück, man fühlt sich leicht veräppelt – knapp 7/10.