Review

iHaveCNit: Final Cut Of The Dead (2023) – Michel Hazanavicius – Weltkino
Deutscher Kinostart: 16.02.2023
gesehen am 08.02.2023 in OmU Spotlight-Sneak
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Reihe 4, Platz 9 – 21:00 Uhr
gesehen am 21.02.2023
Arthouse-Kinos Frankfurt – Kleine Harmonie – Reihe 3, Platz 9 – 18:30 Uhr

Es gibt im Filmbereich eine sicherlich klassische Debatte darüber ob Remakes überhaupt notwendig sind – so wie auch im Beispiel von Michel Hazanavicius Remake des japanischen Indie-Hits „One Cut Of The Dead“ von Shinichiro Ueda, den er unter dem Titel „Coupez !“ bzw. „Final Cut Of The Dead“ inszeniert und veröffentlicht hat. Ich stehe noch auf einer sehr neutralen Position dieser Debatte, da ich vor der Sichtung des Films zwar wusste, dass es sich um ein Remake handelt, ich das Original jedoch noch nicht gesehen habe und daher wie immer unvoreingenommen, vernunftorientiert und begeisterungsfähig an den Film herangegangen bin. Einen Film, an dem man unfassbar viel Spaß haben kann, wenn man mit der passenden Erwartungshaltung und Einstellung an den Film geht.

Der exzentrisch euphorische Regisseur Remi ist mit einem kleinen Produktionsstab und einem kleinen Schauspielerteam in einem verlassenen Gebäudekomplex um einen Zombiefilm zu drehen. Doch mit zunehmender Dauer des Films, der als Plansequenz inszeniert werden soll, ereignen sich sowohl vor und hinter der Kamera mysteriöse Zwischenfälle. Befindet sich die Crew tatsächlich inmitten einer Zombieapokalypse ?

Wenn man den Film einfach mit keiner entsprechenden Erwartungshaltung beginnt oder an sich vielleicht mit etwas Anspruch an den Film herangeht wird man am Anfang etwas verloren da stehen und sich fragen, was das überhaupt alles in dem Film soll und in welche Richtung das Ganze gehen wird. Da ich bereits bei der Sneak wusste, worauf ich mich einlasse, bin ich mit der Einstellung in den Film gestartet, dass mich etwas mit Witz und Trash erwarten wird. Und so habe ich mich einfach in den Film treiben lassen, hatte meinen Spaß an den absurden Situationen und habe mich an dem hohen Gehalt an Kunstblut und diverser anderer Körperflüssigkeiten ergötzt und da ich vor allem im inszenatorischen Sinn einen Sweet Spot für One-Takes bzw. Plansequenzen habe, konnte ich mich auch irgendwie fallen lassen. Der Film ist klar in 3 Abschnitte eingeteilt – den gedrehten Film, die Vorproduktion und die Dreharbeiten selbst, womit vor allem bei der Sichtung von Abschnitt 1 und 3 sowohl die absurde, trashige Situation im Film selbst als auch die Umstände die dazu geführt haben mich gleichermaßen unterhalten haben. Natürlich ist der Film für den Trashgehalt doch etwas hochwertiger produziert, was mich aber nicht wirklich gestört hat. Der Mittelteil fällt hier etwas ab und da doch ein Großteil der involvierten Charaktere nicht wirklich sympathisch sind, hat man dann doch eine gewisse Schadenfreude an dem ein oder anderen Scheitern. Und irgendwie ist diese kleine Ode ans Filmemachen sich auch darüber bewusst, genau das zu sein, was man am Ende bekommt und das gibt dem Film auch eine gewisse vielschichtige Meta-Ebene.

„Final Cut Of The Dead“ - My Second Look – 8/10 Punkte.

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