Geheimbünde kennt man ein paar, aber hat jemand schon mal was von den Pentaverate gehört? Nein, denn diese agieren im Verborgenen zum Wohle der Menschheit. Zumindest sagen sie das, so wirklich sicher kann man sich ob der aktuellen Entwicklung nicht sein. Nach dem Ableben eines Mitglieds ist der Kern der Gruppe um die Aufnahme eines Nachfolgers bemüht, ein kanadischer Reporter wittert eine große Story und eine Versammlung der Organisation mit den Mächtigen dieser Welt wirft ihre Schatten voraus.
Mike Myers verwandelt sich wieder in mehrere Charaktere und so besteht der halbe Cast vermutlich aus ihm selbst. Die Maskenabteilung hat dabei gute Arbeit geleistet, auf dieser Ebene funktioniert „The Pentaverate“ ziemlich gut. Auch lohnt es sich hier, den Vorspann nicht zu überspringen, Erzähler Jeremy Irons ändert seinen Text jedes Mal und auch die parodistischen Einsprengsel hinsichtlich Werken wie „Full Metal Jacket“, „Game of Thrones“ oder „2001“ sind nette Ideen.
Leider klappt das mit dem zentralen Thema, dem Humor, insgesamt nicht so gut. Das Feld der Verschwörungstheorien bietet viele Möglichkeiten, Myers schöpft diese leider nicht aus, bietet nur hier und da ein paar platte Gags. Überhaupt pendelt das Niveau ziemlich zwischen doch mal gelungenem Wortwitz und tiefergelegtem Pipikackakotz-Gedöns. Kann man mögen, muss man nicht. Dabei zeigen ein paar wirklich witzige Ideen (z. B. Shrek, Netflix-Meta-Gag), wohin die Reise hätte gehen können, doch man entschied sich mehr für's Zotige.
Darstellerisch ist Myers wie erwähnt quasi immer auf dem Bildschirm, ihm zur Seite stehen Lydia West als des Reporters Kollegin oder Debi Mazar als des Geheimrats Assistentin. Keegan-Michael Key wird verheizt, länger nerven darf da ein wie so oft anstrengender Ken Jeong.
Schade drum, das Sujet gibt was her, die Umsetzung weniger. Möchte man aus einem früheren Erfolg Myers' zitieren, könnte man sagen, er hat sein Mojo verloren. Nach sechs kurzen Episoden ist das Ganze allerdings auch schon vorbei. Für meinen Geschmack zu viel untergürtellinienartiger Humor trotz einiger Lichtblicke. Verschenktes Potenzial.