Review

Mit Vollgas voraus…12.11.2022

Der Rahmen

Brad Pitt merkt man es an, wenn er Spaß beim Film hat – hier darf er mal wieder so richtig vom Leder ziehen. Die Story ist recht simpel: Pitt gibt einen Auftragsmörder mit Gewissensbissen, der in einem Hochgeschwindigkeitszug in Japan einen silbernen Aktenkoffer entwenden soll. Das gelingt auch recht schnell, doch als er aussteigen will, stellt er fest, daß in diesem Zug allerhand andere schräge Gestalten zu finden sind, die allesamt entweder den Koffer, dessen Besitzer oder auch Pitt selbst, der hier den Decknamen Ladybug trägt, an den Kragen wollen. Und so folgen wir einem heiteren Hauen und Stechen, sehen den einen oder anderen knappen Rückblick, der fast den einzigen Ausflug vom Zug darstellt und freuen uns darüber, mal wieder einen richtigen GmbH-Film ( Gewalt mit bißchen Handlung ) gesehen zu haben.

Gucken oder nicht?

Hach, wenn man einfach mal wieder eine große Portion Action sehen möchte, bitte gucken.

Warum?

Brad Pitt ist fast immer ein Vergnügen, aber hier merkt man ihm den Spaß an, den er in seiner Rolle gehabt haben muß. Fit und behende turnt, schlägt und sticht er sich durch den Film, der neben ihm vor allem durch das Killerduo Tangerine und Leon besticht, die für die heiteren Dialoge zuständig sind. Die Regie hat mit der Story nicht viel im Sinn, denn an sich ist diese nur dazu da, das wilde Treiben mittels eines geheimnisvollen Russen zu motivieren, dafür konzentriert man sich hier wieder auf das, was man seit John Wick am besten kann: wunderbar choreographierte Action mit ordentlicher Härte. Ob es daneben noch eine Boomslang und gerade im zweiten Drittel ausufernde Erklärdialoge gebraucht hat, wage ich zu bezweifeln. Im Lauf des Films werden die Actionszenen immer größer, Züge entgleisen, und dann kommt noch, dank Yakuzabeteiligung, Schwertkampf dazu. Und bei allem mittendrin ein paar Gastauftritte, bei denen insbesondere Sondra Bullock ganz schlimm anzusehen ist – man meint fast, sie sei eine animierte Figur. Und auch die Figur, die von Joey King gespielt wird, hätte man weglassen können, sie wirkt im Ensemble wie ein Fremdkörper – ich hätte dafür lieber mehr vom Mexikaner gesehen, aber wir sind ja nicht im Wunschkonzert.

Die Note

Wenn man einfach mal wieder sauber choreographierte Action und einen bestens aufgelegten Brad Pitt sehen will, ist man hier richtig – ein klein wenig zu lang ist das Treiben, dafür ordentlich heftig, somit 8/10.

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