Toskana (2022)

Kochen und Romanze vor schöner Kulisse…27.10.2022

Der Rahmen

Star-Koch Theo, ständig unter Strom, plant die Eröffnung eines neuen Restaurants in Dänemark. Doch mitten hinein in die schwierige Investorensuche platzt die Nachricht, daß sein Vater, der in der Toskana ein Anwesen besaß, gestorben ist. Theo reist also in die Toskana, begegnet dort einer hübschen Einheimischen und hilft in deren Restaurant aus, welches die Dame auf dem Anwesen des Vaters betreibt. Sofort ist dem Betrachter klar, wohin die Reise geht, zu zauberhaft die Landschaft, zu wohlschmeckend Öl und Kräuter. Doch wir sind hier nicht in Hollywood, sondern in Dänemark, und so sehen wir einen Film der kleinen Gefühle und ruhigen Gespräche, der im Kino besser aufgehoben gewesen wäre als bei Netflix.

Gucken oder nicht?

Tja, wenn man mit Essen und der Toskana nichts am Hut hat, eher nicht – sonst unbedingt.

Warum?

Ich selbst war schon sehr häufig in der Toskana, ich liebe italienisches Essen, koche gerne, aber nicht angestrengt. Auch ein Haus vor Ort werde ich in den nächsten fünf Jahren erwerben, da also lag es nahe, diesen Film zu sichten. Es handelt sich um ein ruhiges Drama mit ein wenig Romanze und einer Prise Liebe zum guten Essen. Geanu davon, lieber Leser, braucht es mehr – es macht Freude, an einem großen Tisch im freien zu sitzen und gut zu essen, mit einfachen Zutaten, regional, und genau das geht in der aktuell hektischen Lebensphase verloren. Dies merkt auch der sympathische Hauptdarsteller, der gezwungen ist, sich mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen und eine Entscheidung zu fällen, die ihm wirklich nicht leicht gemacht wird. Nebenbei sehen wir schöne Landschaftsbilder, hören heitere Dialoge und haben das Gefühl, an frischem Rosmarin zu riechen.

Die Note

Ganz objektiv ist das hier eher für ein Spartenpublikum gemacht, sich stark an den Interessen der Zielgruppe orientierend. Gut so, ich gehöre dazu, und ich mag diesen Film, der sich genau die richtige Menge Zeit für seine einfache Geschichte nimmt - 9/10.